Hattingen. Tausende von Besucherinnen und Besuchern strömten am Wochenende wieder zum Fest für Oldtimer-Fans nach Hattingen - zur Vielfalt von Mercedes.
Er wirkt wie aus der Zeit gefallen, der alte Mercedes-Benz-Linienbus. Das ist er ja auch, denn gebaut wurde er 1974. Aber sein Stern geht nicht unter. Im Gegenteil: Bei den Schönen Sternen auf der Henrichshütte ist er ein glänzendes Highlight. Tausende von Besucherinnen und Besuchern strömten am Samstag und Sonntag wieder zum Fest der Feste für Oldtimer-Fans. Sie fotografierten Motoren, schlichen um ausgefallene Modelle und begeisterten sich für Farben und Formen.
Kurzfristige Anreise aus Papenburg
Konstantin hat es in diesem Jahr rechtzeitig mit seinem noch jungen Mercedes nach Hattingen geschafft. „Zum Glück nicht nochmal so ein Drama wie im vergangenen Jahr“, sagt er und hat trotzdem sichtlich Spaß an seiner verrückten Tour 2023. Da entschied sich der Mercedesliebhaber aus Papenburg, der schon seit 20 Jahren auf der Meyer Werft arbeitet, völlig spontan, doch noch auf den letzten Drücker die schönen Sterne in Hattingen aufzusuchen.
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„Und dann stand ich mit meinem Schwager drei Stunden im Stau auf der Autobahn und wir kamenm eine Viertelstunde vor Schluss hier an“, erzählt er. Enttäuschung pur, weil ihm die Veranstaltung so gut gefiel. So ein Missgeschick sollte nicht nochmal passieren. An diesem Samstag hat er es deutlich früher geschafft und kommt aus dem Schwärmen nicht heraus. „Es ist eine super Veranstaltung. Was man alles zu sehen bekommt, faszinierend.“
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Eine andere Marke als die mit dem Stern ist er nie gefahren. 1997 übernahm er den Mercedes 124 vom Papa, die Liebe zu seinem Sternchen war erwacht und erlosch bis heute nicht. Warum ausgerechnet Mercedes? Das kann er gar nicht beantworten. „Das Auto ist einfach perfekt“, stellt er fest. Auf dem Weg, seinen Schatz bewerten zu lassen, ist auch Bernd Michels aus Mülheim. Er hat da oben in der Fahrerkabine seines riesigen Unimogs zusammen mit Ehefrau Jutta den absoluten Überblick.
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Der pensionierte Feuerwehrmann hat sich vor Jahren überlegt, was er mit der plötzlich gewonnenen Freizeit nach dem Berufsleben anstellen soll. „Man kann ja nicht einfach nichts tun“, fand er und kaufte einen alten Unimog. „Den habe ich ganz alleine restauriert, drei Jahre lang, habe ich jeden Tag daran gearbeitet“. Jetzt strahlt der Wagen so wie sein Besitzer. Meergrün ist das Gefährt mit den 20 Gängen und ein echter Hingucker. „Ist doch toll, wenn die Leute den Wagen geil finden“, sagt er voller Stolz.
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Sein Schmuckstück mit den riesigen Rädern, für das er extra seine Garage höher bauen musste, nimmt den steilsten Berg und den schlammigsten Untergrund ganz locker. Theoretisch. Denn als Nutzfahrzeug oder Spaßmobil holt Bernd Michels seinen Unimog nicht aus der Garage. Zu viel Arbeit hat er reingesteckt und zu wertvoll ist er im jetzigen Zustand. „Wenn wir den Wagen fahren, dann zu Oldtimer-Treffen.“
Ein Publikumsmagnet erster
Wie immer ist das Event ein Publikumsmagnet erster Klasse. Darüber ist Veranstalter Thomas Frankenstein richtig glücklich. „Wir sind sehr froh, hier auf dem Hüttengelände des LWL sein zu dürfen. Die Veranstaltung passt ideal zum Ambiente.“ Auch in diesem Jahr sind Sterne-Fans aus allen Herrenländern nach Hattingen gekommen, erzählt er. Gesehen hat er Autos aus vielen osteuropäischen Ländern wie Litauen, Lettland und anderen. „Aus Dänemark ist sogar ein Transporter mit Oldies gekommen. Wie immer sind auch alle Nachbarländer Deutschlands vertreten.“
E-Autos diesmal auch dabei
Sogar der Klassensieger 2024 des Rennens „Dakar Classic“ ist zu bewundern. Jedes Jahr gibt es bei den Schönen Sternen neue Highlights, die Massen anziehen. Alle Baujahre und Baureihen von Mercedes sind zu bewundern. Einschließlich neue E-Autos. Dass die keinen Ton von sich geben, ist für viele ein echtes Manko. Immer wieder lassen Sterne-Liebhaber mit einem Fußtritt aufs Gas die Motoren röhren. „Ein geiler Sound“, sagt ein Besucher. John und Elina, die mit ihren Kindern Roman (13) und Artem (10) aus Holland gekommen sind, wollten sich nur die Hütte angucken. Von schönen Sternen wussten sie nichts. John, selbst Oldtimer-Besitzer, ist einfach nur überwältigt.