Hattingen. Ob Baklava im türkischen Café oder Linsensalat im „Fass“: Gäste aus der ganzen Republik kamen nach Hattingen zur kulinarischen Schnitzeljagd.
Eine Genusstour als Geschenk zum Geburtstag. Auf den Anlass trifft man gleich mehrfach am Samstag. Denn bei der kulinarischen Schnitzeljagd durch Hattingen und Bochum bei strahlendem Sonnenschein und heißen 30 Grad kann ein Glückwunsch nicht schöner ausfallen. Volles Haus hieß es an vielen Stationen, Besucherinnen und Besucher sind komplett begeistert.
Premiere im türkischen Café
„Ich war noch nie in einem türkischen Café“, gibt Ines Schubert zu. Warum nicht, das kann sie auch nicht sagen. Aber eins weiß sie: „Das wird ab sofort anders, das ist ja lecker hier“, schwärmt die Bochumerin. Sie sitzt – wie so viele andere – am Samstagnachmittag auf der oberen Heggerstraße vor dem türkischen Café Back-Tat, das gleichzeitig auch eine Bäckerei ist. Sie hat ihrer Freundin Sandra Oberhagemann zum 50. Geburtstag die Schnitzeljagd geschenkt und schmaust mit ihr im Schatten unter Bäumen.
Lesen Sie auch:
- Hattingen: Die nächste Musiker-Generation betritt die Bühne
- Das Übliche: Die Stammgäste in Hattingens Kleinem Café
- Zwischen Angst und Erfolg: Wie Gärten Tausende Euro einbringen
- Prügel-Brüder schlagen zu: Familie versucht zu verschleiern
- Laute Schreie: 85-Jährige wird von Lkw überrollt
Beide tragen ein blaues Bändchen am Handgelenk, die Eintrittskarte ins Gourmet-Glück. Von den türkischen Leckereien, die sie auf dem Teller haben, sind sie restlos begeistert. „Vor allem Borek, die Blätterteig-Teilchen mit Schafskäse oder Spinat liebe ich“, gibt sie zu. Und auch das süße Baklava, verachtet sie nicht. „Da kann ich zwar nicht sehr viel von essen, weil es so süß ist, aber es ist köstlich.“
>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.
Über so viel Zuspruch freut sich Fatih Öztürk (44), der 1999 nach Deutschland kam und es schon in der Türkei zum Baklava-Meister gebracht hat. Er arbeitet leidenschaftlich gerne und viel und zaubert seine Köstlichkeiten selbst. Süßes, aber auch Teigtaschen mit Hackfleisch, Käse und Kartoffeln laufen bei ihm super gut. Vor einigen Jahren hat er die Bäckerei mit Café, Tischen und Stühlen unter schattenspendenden Bäumen eröffnet und offensichtlich genau den Geschmack getroffen. „Es läuft gut, ich kann mich nicht beklagen“, sagt der fröhliche Mann.
+++ Sie wollen keine Nachrichten mehr aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Was ihn aber besonders freut, ist der heutige Tag. „Ich habe ganz viele Menschen gesehen, die hier noch nie eingekauft haben, alle sind so freundlich“, sagt er und überlegt, ob er nicht eine ähnliche Aktion alle paar Monate wiederholen sollte. „Die Stimmung ist ausgesprochen gut und auch die Geschäftsleute, die zum Schnabulieren eingeladen haben, sind so freundlich“ erwähnen viele Kunden und strahlen über so einen gelungenen Tag.
>>> Hier gibt es mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Einen Spaziergang weiter Richtung Altstadt macht das Geschäft Vom Fass mit, in der Große Weilstraße 10. Da setzt eine Familie aus dem Sauerland das Geburtstagsgeschenk für Anke um. Zusammen mit ihrem Mann Michael, der Tochter Marion und Ehemann Max sind sie von der Tour völlig begeistert. „Es könnte heute zwar etwas weniger heiß sein, aber die Schnitzeljagd ist eine tolle Idee“, schwärmen sie.
Menschen kommen aus ganz Deutschland
„Tatsächlich kommen heute Menschen aus ganz Deutschland“, sagt Inhaberin Ina Schröter, die mit ihrem Mann unaufhörlich die Gäste bedient. Auch aus dem Süden der Republik hatte sie heute schon Besuch. „Der Renner ist der lauwarme Linsensalat“, verrät Rainer Schröter, der gerade dabei ist, die Himbeercreme aus Joghurt, Himbeeren, Mascarpone, Vanillezucker mit einer Frucht, weißer Schokolade und Granatapfelkernen zu verzieren. Außerdem werden die Gäste noch mit einem Gläschen Weißwein, Rosé oder Rotwein verwöhnt.
Im Restaurant an der Mühle An der Schleusenstraße 8 rotiert Inhaberin Sabine Rottschy. „Ich bin sehr zufrieden, es kommen heute wirklich sehr viele Leute“, sagt sie. Viele sind mit dem Fahrrad angereist „so wie die befreundeten Ehepaare Bettina und Michael aus Wattenscheid und Ute und Paul aus Essen. „Das ist hier ja ein schönes Fleckchen, das kannten wir vorher gar nicht“, sagen sie. Sie sitzen daußen, hören der rauschenden Ruhr zu und genießen die selbstgemachten Limos, die Sabine Rottschy anbietet.
Drei Sorten stehen werden angeboten: Zitrone mit Ingwer, Limette mit Rosmarin und Brombeere mit Salbei. „Das ist ein richtig schöner Tag“ sagen die vier Freunde, „es reizt zur Wiederholung.“