Hattingen/Sprockhövel/EN-Kreis. Hohe Mieten, steigende Eigentumspreise: Der Immobilienmarkt in Hattingen & Sprockhövel ist angespannt. Nun gibt‘s eine neue Analyse - und Gründe.

Der Immobilienmarkt in Hattingen und Sprockhövel ist angespannt: Die Mieten sind die teuersten im EN-Kreis, die Eigentumspreise steigen inzwischen wieder an. Was tun? Jetzt gibt es neue Zahlungen und Forderungen.

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„Es muss gebaut werden“, meint das Pestel-Institut, das gerade seine Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt vorgelegt hat. „Bis 2028 braucht der Ennepe-Ruhr-Kreis den Neubau von rund 620 Wohnungen – und zwar pro Jahr.“

So sind die aktuellen Mietpreise in Hattingen & Sprockhövel

Die Nettokaltmieten liegen im nördlichen Ennepe-Ruhr-Kreis deutlich über denen des Südens. Heißt: Wer in Hattingen wohnt, zahlt pro Quadratmeter 6,22 Euro. In Sprockhövel werden durchschnittlich sogar 6,35 Euro fällig. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Landesamts hervor – die örtlichen Mietspiegel liegen noch darüber.

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Die hohen Preise haben einen Grund: Im EN-Kreis fehlen aktuell 2010 Wohnungen, es herrscht akuter Mangel. „Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit abzubauen: Aber auch, um abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen. Hier geht es insbesondere um Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohnt“, so Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts.

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Viele Eigentümer hielten sich nach Beobachtungen des Instituts mit einer Sanierung zurück. „In ihren Augen ist eine Sanierung oft auch ein Wagnis. Sie sind verunsichert. Sie wissen nicht, welche Vorschriften – zum Beispiel bei Klimaschutz-Auflagen – wann kommen. Es fehlt einfach die politische Verlässlichkeit. Ein Hin und Her wie beim Heizungsgesetz darf es nicht mehr geben“, meint Günther. Außerdem hapere es bei vielen auch am nötigen Geld für eine Sanierung.

Nachfrage vorhanden – deshalb steigen auch die Eigentumspreise

Die Nachfrage ist beim Wohnraum auf jeden Fall vorhanden – deshalb sind die Eigentumspreise zuletzt wieder angestiegen: für ein frei stehendes Haus in Hattingen etwa auf durchschnittlich 529.000 Euro, für eine gebrauchte Eigentumswohnung auf 2279 Euro pro Quadratmeter.

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„Der Wohnungsbau ist auch im Ennepe-Ruhr-Kreis das Bohren dicker Bretter“, so Katharina Metzger, die Vorsitzende des Baustoff-Fachhandels-Verbands. Sie fordert, die Baustandards zu senken: „Einfacher bauen – und damit günstiger bauen. Das geht, ohne dass der Wohnkomfort darunter leidet. Andernfalls baut bald keiner mehr.“

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Das Pestel-Institut hat die Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt.