Hattingen. Der 1. Tag war ein Erfolg: Der Kreativmarkt in Hattingen bietet DIY-Projekte zum Ausprobieren. Lohnt heute ein Besuch? So ist das Angebot.

Mit einer neuen Themen-Idee punkteten jetzt die Gewerbetreibenden in Hattingens Altstadt: Creativa trifft Markt der schönen Dinge. Die Resonanz auf den ersten Kreativmarkt an der Johannisstraße: große Begeisterung. Am heutigen Sonntag (7.7.) können Interessierte noch bis 17 Uhr den Kreativmarkt entdecken.

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Umstanden von historischen Fachwerkhäusern hatte der untere Bereich der Johannisstraße den Charakter eines kleinen mittelalterlichen Marktfleckens, von dem aus sich winzige Gassen und kleine Höfe in die angrenzenden Bereiche erstrecken. Unter großen Schirmen im Schatten der typischen Fachwerkarchitektur saßen zahlreiche Gäste, die in Workshops beispielsweise die Keramikmalerei erprobten. Andere ließen sich an den Ständen Kreativtechniken erklären, fachsimpelten, staunten und überlegten, welche der vielen gezeigten tollen Ideen sie als Nächstes in Angriff nehmen würden.

Selbst ausprobieren oder schöne Dinge entdecken: Das gibt es auf dem Kreativmarkt in Hattingen.
Selbst ausprobieren oder schöne Dinge entdecken: Das gibt es auf dem Kreativmarkt in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Fachliteratur – beispielsweise über „Handlettering“ (Kalligraphie) oder Papierschnitttechniken – fanden sich an den mit viel Liebe zum Detail dekorierten Ständen, wie in Regenbogenfarben leuchtende Wolle. Wachs aus der Kirche von Kloster Eberbach – geweihtes Kerzenwachs also – war die Grundlage für Recycling-Kerzen, die mithilfe von Wachsresten, frischen Dochten und knalligen Speisefarben zu tollen „neuen“ Leuchtobjekte wurden. Auch für Großmutters Sauciere mit feinem Goldrand bot sich hier eine neue Verwendung: Gefüllt mit krapplackrotem Wachs war sie der Kerzenhalter für eine Doppelkerze geworden.

Verschiedenstes zum Selbermachen und Dekorieren wird angeboten.
Verschiedenstes zum Selbermachen und Dekorieren wird angeboten. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Weitere Kunstwerke die beinahe zu schade zum Benutzen anmuteten, waren handgemachte Seifen, die mit Lebensmittelfarben und kostbaren Ölen zu hautpflegenden und hoch dekorativen Bad-Accessoires verarbeitet wurden. Auch die „Luffa-Törtchen“, eine Kombination von Schwamm und Seife, sind hübsche Geschenk- und Kreativideen im Bereich Wellness und Nachhaltigkeit.

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An der Johannisstraße selbst sind verschiedene hübsche Lädchen angesiedelt, die beispielsweise Wolle und Handarbeitsartikel beziehungsweise zauberhafte Stoffe anbieten. Auch sie hatten tolle Anwendungsbeispiele vor der Kulisse ihrer hübschen Schaufenster ausgebreitet.

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Am Stand der „Pottery“, in der man nicht nur zahlreiche besondere Teesorten kaufen, sondern sich auch gleich seine Alltagskeramik selbst gestalten kann, war Natascha Noak dabei, einen Teller mit einer kleinen Katze zu bemalen: Die Vorlage hatte sie auf dem Handy, die Vorzeichnung auf dem Keramikrohling war schon fertig. Dann wurde die Zeichnung mit passenden Pinseln koloriert.

Gegenüber saß ihr Sohn Lars, der gemeinsam mit seiner Mutter die Keramikmalerei ausprobierte: „Eigentlich mache ich mir in der Schule nicht so viel aus dem Kunstunterricht, aber das hier macht doch echt Spaß“, fand er und strich langsam mit einem Fächerpinsel den konvexen Außenrand einer Müslischale mit Glasur ein.

Wolle spinnen mit dem Spinnrad. Wie das geht? Auch das kann man sich in Hattingen anschauen.
Wolle spinnen mit dem Spinnrad. Wie das geht? Auch das kann man sich in Hattingen anschauen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Uns geht es darum, die Johannisstraße mit Leben zu füllen. Hier gibt es hübsche Geschäfte, aber oftmals biegen die Besucher der Innenstadt nicht von der Heggerstraße in die Johannisstraße ein“, erläutert Andrea Kehry-Rudolph, die auch die „Ideenschmiede“, eine kreative Zukunftswerkstatt unterstützt.

„Alle sollten einbezogen werden, damit unser erster Kreativmarkt gelingt und die Johannisstraße belebter wird.““

Andrea Rothenbusch
Organisatorin

Die Ideenschmiede zeigte außergewöhnliche Holzskulpturen und Glasobjekte in Fusing-Technik, die unter anderem von Olesia Surhai gefertigt wurden, die aus der Ukraine stammt. Auch Christina Aschefeld hatte in der Ideenschmiede mitgearbeitet und empfiehlt die dort angebotenen Kreativworkshops zu ganz unterschiedlichen Themen.

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Ein farbenfrohes Fisch-Mobile und vieles mehr hat die Ideenschmiede zum 1. Kreativmarkt in der Johannisstraße mitgebracht.
Ein farbenfrohes Fisch-Mobile und vieles mehr hat die Ideenschmiede zum 1. Kreativmarkt in der Johannisstraße mitgebracht. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Organisatorisch lag der erste Kreativmarkt in den erfahrenen Händen von Andrea Rothenbusch. Die Wahl-Hattingerin hatte die Planung der Stände, Auf- und Abbau, das Kassieren der Standgebühren und die Werbung für den Markt übernommen. „Ich habe alle Anwohner informiert, mit den Gastronomen über unser Vorhaben gesprochen. Alle sollten einbezogen werden, damit unser erster Kreativmarkt gelingt und die Johannisstraße belebter wird.“ Wenn der Markt ein Erfolg wird – und danach schaute es schon am ersten Veranstaltungstag aus – soll der Kreativmarkt zukünftig zu einem festen Termin in Hattingens Sommerprogramm werden.

Erster Kreativmarkt in der Johannisstraße in der Altstadt von Hattingen.
Erster Kreativmarkt in der Johannisstraße in der Altstadt von Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer