Hattingen. Die Verpflegung beim AfD-Parteitag in Essen lag in Händen eines Caterers aus Hattingen. Der warnt vor der AfD. Sorge machen ihm aber auch andere.
Der AfD-Parteitag in Essen sorgte für viel Aufregung im Vorfeld und massive Proteste am Wochenende - eine Stadt im Ausnahmezustand. Und unfreiwillig mittendrin: ein Catering-Unternehmen aus Hattingen und seine Mitarbeiter. So erlebten sie die heftig umstrittene Nutzung der Grugahalle.
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„Muss das jetzt sein“, ist Alfred Schulte-Stades Gedanke, als die AfD die Grugahalle für ihren Parteitag bucht. Mit dem Schultenhof ist er Vertragspartner der Grugahalle und damit auch für das Catering beim Parteitag gebucht - ob es ihm gefällt oder nicht. Dass die Stadt Essen versucht hat, den Vertrag mit der Partei anzufechten, findet er richtig. Ebenso richtig sei es aber auch, dass der Parteitag letztlich stattfinden konnte. „Es ist eine demokratische Partei. Sie musste aufgenommen werden. Sonst müsste man sie verbieten“, betont der Hattinger.
„Ich bin verpflichtet, das durchzuführen.““
Er warnt aber auch: „Im Umgang mit den Mitarbeitern waren sie sehr nett, da zeigen sie nur ihre Schokoladenseite. Aber die sind gefährlich.“ Aus der Unzufriedenheit der Bürger zöge die AfD ihren Nutzen - wie einst die Nationalsozialisten. „Geschichte wiederholt sich“, mahnt der 70-Jährige.
Dennoch, die größte Sorge bereitet ihm am Essener Parteitags-Wochenende nicht die AfD, sondern radikale Gegendemonstranten, die einen Angriff auf die Grugahalle planen könnten. Das wiederum spiele der AfD in die Karten. „Ich hatte Angst, dass meine Mitarbeiter gefährdet sind. Ihr Schutz hat oberste Prionrität.“ So trugen sie denn auch nicht das Emblem des Schultenhofs, das sie als Caterer des Parteitags kenntlich gemacht hätte. Alle Werbemittel und auch die Firmenautos hat der Chef entfernen lassen. Was man über seinen Betrieb sage, weil er die Versorgung stellt, sei ihm egal. „Ich bin verpflichtet, das durchzuführen“, erklärt er.
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Ein Loblied singt der Hattinger unterdessen auf Essens Oberbürgermeister und die Polizei. „Alles war sehr gut abgesichert“. Er berichtet von aufwändigen Absperrungen und Kontrollstationen, die schon Tage vorher errichtet wurden und die er und seine vorher angemeldeten Mitarbeiter passieren mussten. Mit gepanzerten Fahrzeugen und Wasserwerfern vor und unzähligen Polizisten in der Halle, habe die Polizei bereitgestanden. „Das war abschreckend. Sie mussten Härte zeigen und haben die Muskeln spielen lassen.“ Das habe sehr gut funktioniert. Schulte-Stade ist aber froh, dass der Parteitag jetzt Geschichte ist.
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