Hattingen. Heizungsgesetz vor Ort: Die Stadt Hattingen hat die Wärmewende im Blick. Fernwärme spielt dabei keine Rollen. Darauf setzen die Stadtwerke.
Bis Ende 2028 muss die Stadt Hattingen einen Wärmeplan aufgestellt haben. Auf den Weg gemacht hat sie sich bereits, bevor in dieser Woche die Bundespolitik das große Startsignal gesetzt hat. Zwar werden jetzt zunächst einmal Daten erhoben. Dass Wasserstoff in Hattingen am Ende eine größere Rolle als Fernwärme spielt, steht allerdings schon fest.
„Fernwärme wird sich in Hattingen sehr in Grenzen halten“, sagt Baudezernent Jens Hendrix. Es gebe kaum Firmen, die Prozesswärme in ausreichendem Maße zur Verfügung stellen könnten.
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Lars Tellmann nennt weitere Argumente. „Bei Fernwärme müsste das gesamte Leitungsnetz neu aufgebaut werden“, erklärt der Geschäftsführer der Stadtwerke Hattingen. Wärmepumpen hingegen würden nur in Gebäuden Sinn machen, die bereits energetisch saniert worden sind. Also setzen die Stadtwerke auf grünen Wasserstoff, der durch das bestehende Gasnetz in die Häuser und Wohnungen geliefert wird.
Knapp 200 der rund 28.000 Wohnungen in Hattingen werden mit Fernwärme beheizt
Das legt nahe, dass Fernwärme in Hattingen auch in Zukunft eine energietechnisches Schattendasein führen wird. Zuletzt wurden knapp 200 der rund 28.000 Wohnungen im Stadtgebiet so beheizt.
Auch wenn Bund und Land mit den Zeitschienen für den Wärmeplan jetzt Druck machen. „Für Mieter und Firmen besteht erst einmal kein konkreter Handlungsbedarf“, beruhigt Jens Hendrix. Die Stadt hingegen habe den Förderantrag für das Anfertigen einer Studie bereits gestellt und rechne mit einem hohen Zuschuss.
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Gut 100.000 Euro wird für das Büro zu bezahlen sein, das den Wärmeplan Hattingen dann erstellt. „Wenn wir denn über die Ausschreibung eines finden“, merkt der Baudezernent an. Die Nachfrage dürfte gerade jetzt rasant steigen.
Wärmemanager soll kommen
Erwartet wird in ein bis zwei Jahren zunächst einmal eine Bestandsaufnahme der städtischen und privaten Gebäude. Dem Land NRW geht es bei der Wärmeplanung nicht nur um mögliche klimafreundliche Wärmequellen, sondern auch um den Ist-Zustand der Gebäude. Schließlich soll vor dem Austausch von Heizungen möglichst als erster Schritt die Sanierung der Häuser stehen.
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Das ist auch der Grund, warum die Stadt nach dem Blick auf ihre eigenen Immobilien schnell das Gespräch mit den großen Wohnungsunternehmen sucht. „Da sind viel schneller Effekte zu erzielen“, sagt Hendrix. „Bei der Umsetzung spricht viel dafür, sich zunächst auf einige Referenzgebiete zu konzentrieren.“
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Apropos konzentrieren: Auch personell reagiert die Stadt Hattingen auf den Zeitdruck bei der Wärmewende. Nach einer Klimamanagerin und einem Mobilitätsmanager stellt die Verwaltung jetzt einen Wärmemanager ein.