Hattingen/Ennepe-Ruhr-Kreis. Reisewarnungen, Umbuchungen und Absagen: Zum Thema Reisen verzeichnete die für Hattingen zuständige Verbraucherzentrale viele Anfragen in 2020.

3600 Mal wandten sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Pandemie-Jahr 2020 an die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW in Witten, die auch für Hattingen zuständig ist. Dabei waren vor allem Anfragen aus den Themenbereichen Reisen und Onlinehandel häufig vertreten. „Corona hat den Verbraucheralltag erheblich verändert. Der Onlinehandel hatte Hochkonjunktur und rief auch unseriöse Anbieter auf den Plan. Service und rasche Unterstützung für verunsicherte und übervorteilte Menschen standen deshalb für uns im Vordergrund“, erläutert Beratungsstellenleiterin Alexandra Kopetzki.

Anfragen rund ums Reisen und verspätete Online-Lieferungen

Angesichts von Reisewarnungen, Quarantäne- und Testpflichten, Absagen und Umbuchungen rangierten Anfragen rund ums Thema Reisen in der Statistik der Beratungsstelle ganz oben. Oft beklagten Betroffene schleppende oder verweigerte Rückzahlungen von Veranstaltern bei Stornierungen sowie das Vertrösten mit Gutscheinen. „Besonders verärgerte die Menschen, wenn Anbieter auf ihre Anfragen gar nicht oder erst nach Wochen reagierten“, berichtet die Beratungsstellenleiterin.

Ein anderes Thema waren verspätete Lieferungen im Online-Handel. Diese hat die Verbraucherzentrale wegen vieler Beschwerden besonders in den Blick genommen. „Was viele nicht wissen: Online-Shops müssen eine konkrete Lieferfrist angeben und diese auch einhalten“, erläutert Kopetzki. Nachträgliche Veränderungen der Lieferfrist aufgrund von Produktionsoder Lieferschwierigkeiten des Händlers müssten Kunden nicht akzeptieren.

Fallstricke im Onlinehandel und Schutz vor Internetkriminalität

Ebenfalls ein beratungsintensiver Themenbereich sind unseriöse Angebote oder gar gezielte Betrugsmaschen im Internet: gefälschte Internetseiten, Fakeshops, Pishing-Mails oder irreführende Werbung zu Sofortkrediten. Immer wieder hatten sich Verbraucher an die Beratungsstelle gewandt, die auf solche Formen der Internetkriminalität hereingefallen waren und im Anschluss mit untergeschobenen Verträgen oder mangelhaften Waren zu kämpfen hatten.

Dass auf ihre Kosten eingekauft oder auf ihre Namen Verträge abgeschlossen worden waren, erfuhren die Betroffenen oftmals erst, wenn sie Rechnungen erhielten, unbekannte Abbuchungen feststellten oder sogar ruppige Inkassoschreiben im Briefkasten landeten. „Mach Dein Passwort stark!“ lautete dann auch die Botschaft einer vom Landeskriminalamt NRW initiierten Kampagne gegen Cyberkriminalität. Gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde Bochum informierte das Team der Beratungsstelle bei einer Telefonaktion über sichere Passwörter als Schlüssel gegen Datenklau und -missbrauch.

Überzogene Notdienst-Rechnungen sind Dauerärgernis

Dauerärgernis für die Beratungsstellen sind zudem überzogene Forderungen von Schlüsseldiensten, Rohreinigungs- und Schädlingsbekämpfungs-Notdiensten. Anlässlich des Weltverbrauchertags klärte die Beratungsstelle auf, wie sich Ärger und Abzocke vermeiden lassen und Rechnungen im Lot bleiben.