Hattingen. Für 26 Bäume auf dem Parkplatz an der Roonstraße in Hattingen steuert das Land 182.000 Euro bei. Beim Klimaschutz hat die Stadt Nachholbedarf.
26 Bäume sollen möglichst bald den Parkplatz Roonstraße in der Innenstadt nicht nur optisch aufwerten, sondern sich auch positiv auf die Klimabilanz der Stadt auswirken. Aus dem Einheitsgrau der Parkfläche soll ein grüner und blühender Hingucker werden.
Ein Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg in Höhe von rund 182 000 Euro kurbelt die bereits geplante Maßnahme an, die 2021 zeitnah umgesetzt werden soll.
"Die geplanten Klimabäume sind ein wichtiger Bestandteil unseres Klimaschutzkonzepts, das unter anderem auch den Punkt Klimaanpassung durch die Pflanzung neuer Bäume in der Stadt beinhaltet. Der Förderbescheid trägt dazu bei, dass die Stadtverwaltung bei diesem Klimaschutzziel mehr Spielraum hat, denn ursprünglich sollte die Bepflanzung aus Haushaltsmitteln finanziert werden“, betont Baudezernent Jens Hendrix.
Im Zuge der Maßnahme muss die Fläche entsiegelt werden
24 Ahornbäume und zwei Winterlinden sollen eingepflanzt werden. Sie gesellen sich zu den bereits vorhandenen Linden auf dem Parkplatz. Im Zuge der Maßnahme muss die Fläche entsiegelt werden. Generelle Bodenarbeiten sowie der Bau von Beeteinfassungen stehen ebenfalls an.
Jeder Baum soll zusätzlich einen Wassersack erhalten. Diese dienen dazu, besonders junge Bäume gezielter bewässern zu können und Trockenschäden entgegenzuwirken.
„Das Projekt ist ein schönes Beispiel, wie Klimaschutz in unserer Stadt gestärkt werden kann. Neue Bäume in der Innenstadt zu pflanzen und die Teilentsiegelung von Flächen sind wichtige Ziele für uns. Die Maßnahme passt daher optimal. Noch schöner ist, dass wir so viele Fördermittel beschaffen konnten“, so Hendrix.
Klimamanagerin der Stadt ist seit September 2020 im Amt
Insgesamt stehen nach der Pflanzung der Klimabäume 136 Parkplätze zur Verfügung.
Das städtische Grün ist eines von drei Handlungsfeldern, die sich Svenja Zimmermann auf ihre Umwelt-Fahnen geschrieben hat. Sie hat ihr Amt als Klimamanagerin der Stadt im September 2020 angetreten und will sich neben der energetischen Sanierung von Gebäuden und Bildungsangeboten in Sachen Klima auch um Blühwiesen und Klimabäume kümmern. „Die Stadt muss vorangehen und zeigen, wie man Hitzeperioden besser abfedern kann“, meint die Klimamanagerin.
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Hattingen hat das Thema Klimaschutz später besetzt als andere Städte. Im Sommer 2019 – das war das Klimaschutzkonzept gerade in Arbeit – hatten Rat und Verwaltung heftig über das Thema gestritten. Den Grünen ging das alles nicht schnell genug. Die Stadt zog sich darauf zurück, dass für mehr kommunales Engagement Geld und Personal fehle.
Warum der Klimamanager nicht eher starten könne, wollten die Grünen seinerzeit auch wissen. Antwort der Verwaltung: Erst müsse das Konzept fertig sein, dann könne der Manager die Arbeit aufnehmen. Beides werde vom Land bezuschusst und nur so könne die Stadt den Job finanzieren.
Wasserspiele der SPD fanden keine politische Mehrheit
An Kosten und politischem Willen war im Dezember 2019 auch die Idee für Wasserspiele neben dem Rathaus gescheitert. Mit dem Hinweis auf das Klimaschutzkonzept, das insbesondere für die Innenstadt eine hohe Hitzebelastung ausweise, begründete die SPD ihren Vorstoß für ein Fontänenfeld. Es würde einen kühlen Effekt in die dicht besiedelte Stadtmitte bringen und überdies „erlebbares Wasser ins Quartier“, hieß es.
Doch daraus wurde nichts. Alle anderen Parteien waren dagegen. „Klimaschutz muss sein, Klimahysterie nicht“, sagt Gerhard Nörenberg (CDU). Frank Staacken von den Grünen sieht beim Klima die Vermeidung von CO2 als vordringliches Ziel, „Wasserspiele können später kommen“.
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