Hattingen. Einige Bierbrauereien haben eine Erhöhung der Bierpreise ab dem kommenden Jahr 2022 angekündigt. Was Hattinger Gastronomen dazu sagen.

Die Brauereien Veltins, Radeberger und Krombacher haben bekannt gegeben, dass sie ab dem kommenden Jahr die Bierpreise massiv erhöhen werden. Den Gastronomen fehlen Informationen.

„Wir schenken Veltins aus und sind bisher noch gar nicht informiert worden – dabei finde ich, dass wir als Gastronomen als erstes informiert werden sollten“, ärgert sich Michael Schläfke, Inhaber des Krans im Katzenstein. Die Preiserhöhung findet er „ganz und gar nicht toll“, auch weil bereits andere Preise erhöht wurden.

Brauereien haben Wirte in Hattingen noch nicht über die Bierpreis-Erhöhung informiert

„Die Gänse kosten uns beispielsweise in diesem Jahr doppelt so viel wie im vergangenen Jahr, auch deshalb können wir so eine Preiserhöhung nicht schlucken, wir müssen sie an unsere Kunden weitergeben.“ Dass sie deshalb Gäste verlieren werden, glaubt er jedoch nicht: „Wir haben bei uns ein Klientel, die bezahlen 25 bis 30 Euro für ein Hauptgericht, ich glaube nicht, dass dann weniger dazu getrunken wird oder dass Gäste in andere Lokale abwandern – ich hoffe aber auch, dass dann alle Gastronomen mitziehen bei den Preiserhöhungen.“

Gründe für die Preissteigerung

Bisher haben die Brauereien Veltins, Radeberger und Krombacher bekannt gegeben, dass sie die Bierpreise ab 2022 erhöhen werden.Erhöhte Rohstoff- und Logistikpreise werden als Grund für die Preiserhöhung angegeben. Die Preiserhöhung wird üppig ausfallen: Sie wird voraussichtlich dazu führen, dass ein Glas Bier im Lokal 50 Cent, und ein Kasten Bier ein Euro teuer wird.

Voraussichtlich nicht mitziehen werden die Gastronomen, die zumindest vorerst nicht von der Preiserhöhung betroffen sind, da sie andere Biere ausschenken, so wie beispielsweise Mandy Loreen Reichmann vom Lokal Vollmond. „Bei uns gibt es Fiege-Bier, die haben erst vor einiger Zeit ihre Preise erhöht, deshalb rechne ich in nächster Zeit nicht mit weiteren Preiserhöhungen.“

Wirt: Schon genug unter Corona gelitten

Gefallen würde es ihr aber definitiv nicht, da sie durch Corona schon genug gelitten hätten, ergänzt sie. „Im Sommer war es etwas besser, aber im Moment merkt man wieder: Die Gäste fühlen sich drinnen noch nicht sicher – es ist deutlich weniger los, als vor der Pandemie.“

Im Café Mexx ist ungefähr so viel wie vor der Pandemie los, gibt Inhaber Sotiris Christanas an, er zapft Fiege und Stauder und ist einer der wenigen Gastronomen, die von der Preiserhöhung nicht total überrascht sind: „Ich habe bei unseren Lieferanten Gerüchte gehört, dass die Bierpreise erhöht werden sollen, aber offiziell gab es noch keine Mitteilung an uns.“

Gastronom besorgt wegen angekündigter Preissteigerung

Er hofft, dass die Bierpreise – wenn überhaupt – erst nächstes Jahr erhöht werden und dann nicht zu stark. „Eine Preiserhöhung von 50 Cent pro Glas würde eine Preiserhöhung von 30 Euro pro Hektoliter bedeuten, das wäre sehr plötzlich sehr teuer, da macht man sich schon Sorgen.“ Er kann sich auch vorstellen, dass Gäste zu günstigeren Lokalen wechseln, wenn die Erhöhung an die Gäste weitergegeben wird.

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Ralf Heinzinger, Inhaber des Lokals Torkelkeller und des Restaurant Platzhirsch, schenkt Stauder und Bitburger aus. Auch er ist bisher nicht informiert wurden: „Ich habe bisher noch keine Nachricht darüber bekommen, daher mache ich mir keine Sorgen!“

An Gästen fehlt es vielen Betrieben nicht

Und trotz der Pandemie: Bei ihm brummt es. „Die Leute haben spürbar Nachholbedarf, bei uns ist etwa zwanzig Prozent mehr los als im Oktober vor der Pandemie“, freut sich der Gastronom.

Rewe Lenk mit Filialen in Welper, Blankenstein und in Haßlinghausen/ Sprockhövel, die im Getränkemarkt die von der Erhöhung betroffenen Marken anbieten, hat „über Bierpreiserhöhungen bisher keinerlei Informationen, deshalb können wir nichts dazu sagen“, so Inhaber Stefan Lenk.