Hattingen. Eine Woche nach dem Start ist Notruf-App „Nora“ aus den App-Stores schon wieder verschwunden. Was sie kann, wie Hattinger sie trotzdem bekommen.

Auf die Notruf-App „Nora“ haben Menschen mit einer Sprach- oder Hörbehinderung lange gewartet. Auch Ulrike Tenbensel von den „Löffelboten“ hatte den Mitgliedern der Hattinger Selbsthilfegruppe für Schwerhörige, Ertaubte und Träger eines Cochlear-Implantates das Herunterladen der kostenlosen App empfohlen. Doch dafür musste man schnell sein. Denn nur eine Woche nach dem Start ist „Nora“ aus den App-Stores auch schon wieder verschwunden.

Überlastung der Server nach unerwartet hohem Andrang

Ein unerwartet hoher Andrang auf „Nora“ hatte zu einer Überlastung der Server geführt. Die Folge: Das NRW-Innenministerium hat den Download der bundesweiten Notruf-App bis auf Weiteres ausgesetzt. Anträge, „Nora“ herunterzuladen, können derzeit ausschließlich an den Support gerichtet werden, den das Innenministerium dafür eingerichtet hat, heißt es aus dem Kreishaus in Schwelm: das Kontaktformular auf der Seite www.nora-notruf.de oder per E-Mail an kontakt@nora-notruf.de.

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Eine lautlose Alternative zu den bekannten Notruf-Nummern 112 und 110 stellt „Nora“ dar, wer in eine Notsituation gerät oder sie beobachtet, kann mit dieser App völlig lautlos und ohne zu sprechen Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei um Hilfe rufen. Auch die Leitstellen im Schwelmer Kreishaus, also die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie die der Kreispolizeibehörde – sind auf ihren Einsatz vorbereitet worden. Die digitalen Notrufe laufen jetzt dort über ein Webportal ein. Alle Arbeitsplätze der Disponenten wurden dafür mit zusätzlichen Bildschirmen ausgestattet, die Mitarbeiter selbst im Umgang mit „Nora“ geschult.

App ist auch weiterhin funktionsfähig

Die App ist auch weiterhin funktionsfähig und könne genutzt werden, teilt die Pressestelle des Ennepe-Ruhr-Kreises all denen mit, die „Nora“ schon haben downloaden können.

Als Zielgruppe hat die bundesweit funktionierende App zwar vor allem Menschen mit Sprach- oder Hörbehinderungen im Blick, profitieren können von ihr aber auch alle anderen, die einen Notruf lautlos absetzen wollen oder – etwa in einer Bedrohungslage – sogar absetzen müssen. „Eine Chance, Polizei oder Feuerwehr zu rufen, die es so vorher nie gegeben hat“, sagt Rolf-Erich Rehm, Leiter Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung.

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