Hattingen. Die Stadt Hattingen lehnt flächendeckende Versorgung von Schulen mit Luftfilteranlagen ab. Die Gründe dafür – und warum es eine Begehung gibt.
Luftfilteranlagen für Klassen, in denen Kinder sitzen, für die eine Impfung derzeit nicht möglich ist, wünschen sich zahlreiche Eltern und einige Schulen in Hattingen. Die Stadt hat sich jetzt mit den Schulleitungen zusammengesetzt und wird nun noch einmal die Räume begehen.
Eine flächendeckende Versorgung lehnt die Verwaltung weiterhin ab. „Die Relation Aufwand/Effekt ist nicht glaubhaft darzustellen. Die Entscheidung haben wir nicht getroffen, weil wir sparen wollen, sondern weil eine Ausstattung aller Räume keinen Sinn macht. Wir sperren uns ja nicht generell“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser. Früh habe man sich gekümmert.
Stadt Hattingen lehnt flächendeckende Versorgung von Schulen mit Luftfilteranlagen ab
Und darum soll eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Mitarbeitern der Feuerwehr sowie der Fachbereiche Schule und Bauen – nun doch noch einmal die Schulen besuchen und sich ein Bild von der Lage machen. In die neuerliche Bewertung fließen dann viele Faktoren ein wie Anzahl der Kinder im Raum, Raumgröße, wie weit ragt ein geöffnetes Fenster in den Raum.
Raumlufttechnische Anlagen
Nicht alle Schulen und Eltern wollten Luftfilteranlagen, betont Bürgermeister Dirk Glaser. 25 Klassen sind mit Luftfilteranlagen ausgestattet, über 80 CO2-Ampeln für Schulen sind angeschafft. Die Stadt erstellt eine Liste mit Antworten zu häufig gestellten Fragen bezüglich der Luftfilter, die sie den Schulen an die Hand gibt.Raumlufttechnische Anlagen, die auch bei Hitze im Sommer helfen, denkt die Verwaltung nach eigenen Angaben bei Neubauten wie an dem der Gesamtschule immer mit – so wie auch Photovoltaik und Dachbegrünung. An Bestandsbauten seien Folien gegen Hitze angebracht, Sonnenschutzvorhänge bestellt worden.
Glaser sieht Hattingen in guter Gesellschaft: „Ich habe Kontakt zu den anderen Städten im Kreis und zum Landrat.“ Außer Breckerfeld habe keine Stadt alle in Frage kommenden Klassenräume mit Luftfilteranlagen ausgestattet. „Mülheim wird immer als Beispiel angeführt. Aber wir glauben, dass sich die Stadt noch wundern wird. Wenn nämlich alle Anlagen gleichzeitig an den Strom gehen, kann die Stromversorgung zusammenbrechen.“
Es hat eine Kommunikationslücke gegeben
Hinsichtlich der Beschwerde von Eltern und einer Schulleitung, dass Fragen von der Stadt nicht beantwortet worden seien, erklärte Nils Brüggemann vom Fachbereich Schule: „Es hat eine Kommunikationslücke gegeben“ bedingt durch personelle Veränderungen im Fachbereich. „Wir haben vergessen, die Ergebnisse mitzuteilen.“
Raumlufttechnische Anlagen
Nicht alle Schulen und Eltern wollten Luftfilteranlagen, betont Bürgermeister Dirk Glaser. 25 Klassen sind mit Luftfilteranlagen ausgestattet, über 80 CO2-Ampeln für Schulen sind angeschafft. Die Stadt erstellt eine Liste mit Antworten zu häufig gestellten Fragen bezüglich der Luftfilter, die sie den Schulen an die Hand gibt.Raumlufttechnische Anlagen, die auch bei Hitze im Sommer helfen, denkt die Verwaltung nach eigenen Angaben bei Neubauten wie an dem der Gesamtschule immer mit – so wie auch Photovoltaik und Dachbegrünung. An Bestandsbauten seien Folien gegen Hitze angebracht, Sonnenschutzvorhänge bestellt worden.
Die Stadt möchte mit Gerüchten aufräumen. „Wir haben in Gesprächen mit Eltern gemerkt, dass viele dachten, Luftfilteranlagen würden das Lüften ersetzen. Das ist nicht so“, sagt Glaser. Bei einer Risikobewertung von 0 bis 10 Punkten würde es für die Luftfilteranlage einen Punkt geben, für das Lüften drei bis fünf Punkte. „Es führt kein Weg am vernünftigen Querlüften vorbei, dazu sollte man Abstand halten, Maske tragen. Und vielleicht gibt es ja bald auch die Impfung für Kinder ab fünf Jahren. Die PCR-Tests sorgen zusätzlich für Sicherheit“, so Glaser. Ein Kältefrei im Winter hält er nicht für ausgeschlossen.
Glaser: Luftfilteranlagen sind eine – schrumpelige – Kirsche auf der Sahne
Die Luftfilteranlage vergleicht er mit der Kirsche auf der Sahne – und das sei auch noch eine schrumpelige, denn: „In großen Räumen sind die Anlagen ja gar nicht überall wirksam. Wer weit davon entfernt sitzt, hat vielleicht gar nichts davon. Wir dürfen nicht zu einer Ungleichbehandlung in Räumen kommen.“
• Luftfilter: Hattingens Bürgermeister weist Vorwürfe zurück
• Corona: Schule fordert Antworten von der Stadt Hattingen
• Kommentar: Hattingen muss bei Luftfiltern an Schulen ein Zeichen setzen
• Grundschule in Hattingen möchte Luftfilter für jeden Raum
• Hattingen: Luftfilter nur für schlecht lüftbare Klassenräume
Zumal merke er auch im Ratssaal, wie laut eine solche Anlage sei. „Das ist schon störend.“ Der Beschwerde, im Bürgerbüro gebe es eine Luftfilteranlage, in vielen Klassenräumen aber nicht, begegnet der Bürgermeister mit dem Hinweis auf unterschiedliche Rahmenbedingungen: „Für den Ratssaal und das Bürgerbüro sind die Anlagen angeschafft worden, als von Luftfiltern in Schulen noch nicht die Rede war. Ins Bürgerbüro kommen viele unterschiedliche Menschen. Dort müssen auch alle Mitarbeiter zusätzlich FFP2-Masken tragen.“
Zwei Förderprogramme
Brüggemann verweist darauf, dass die zwei Förderprogramme nicht miteinander vergleichbar seien. „Bei dem einen geht es um Luftreiniger, bei dem anderen um raumlufttechnische Anlagen, die mit dem Bau fest verbunden sind.“
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Glasers Fazit: „Wenn man alle Argumente abwägt, muss man zu dem Schluss kommen, dass Luftfilteranlagen flächendeckend keinen Sinn machen.“