Sprockhövel. Die alte Kastanie an der Hauptstraße in Sprockhövel hat zwar wieder ausgetrieben. Problematisch ist aber die Fäule im Stamm.
Was haben die Bürger von Niedersprockhövel nicht gekämpft um diesen Baum! Was die Bürokraten nüchtern als Straßenbegleitgrün bezeichnen, gehört für viele zum Erscheinungsbild der Innenstadt. Dieser Tage berichtet die Stadtverwaltung, dass es der Kastanie auf Höhe der Hauptstraße 37, der Rosen-Apotheke, gut gehe, sie habe wieder ausgetrieben. Wenn da jedoch nicht die Fäule im Stamm wäre.
Riss auf der Vorderseite des Stamms
Dieser Prozess setzt sich im verbliebenen etwa sechs Meter hohen Stamm unaufhaltsam fort. Anfang Februar war einem städtischen Mitarbeiter plötzlich der Riss auf der Vorderseite des Baumstammes aufgefallen. Der Bauhof wurde verständigt, der kurze Zeit später mit Hilfe eines Steigers feststellte, dass sich auf der Gehwegseite des Stammes durch Fäule ein großes Holzstück gelöst hatte, das auf den Bürgersteig zu stürzen drohte. „Daraufhin wurden die losen Holzbereiche kontrolliert zu Fall gebracht und damit die Gefährdung von Passanten für den Moment behoben“, berichtet die Verwaltung.
Halterungen haben sich gelöst
Im Anschluss wurde der Stamm eingehend untersucht. Der Steiger kontrollierte auch die hoch gelegenen Bereiche des Kastanienstamms und fand bestätigt, dass die ehemals eingebauten Halterungen sich zum Teil gelöst haben. Auch die mit Trieben versehenen hinteren Stammbereiche weisen nach seiner Auskunft große und tiefreichende Fäulnis auf.
Gefahr für die Passanten
Fäulnis und die jetzt ausgebrochenen Holzteile sind die Ursache dafür, dass keine Möglichkeit mehr besteht, die vorhandenen Sicherungen erneut zu befestigen oder neue Sicherungen einzubauen, um die so wichtige Verkehrssicherheit wiederherzustellen. Konkret besteht die Gefahr, dass Teile des Stamms in der untersten Vergabelung abbrechen könnten.
Kurzfristig wird gekappt
Um bei aller Sicherheit aber auch so viel wie möglich von dem Stamm der Kastanie zu retten, hat sich die Stadt entschlossen, den Stamm kurzfristig bis knapp oberhalb der bruchgefährdeten Vergabelung zu kürzen. Dem Baum bleibt somit noch ein Teil der unteren Austriebe, die er in den letzten Jahren entwickelt hat.