Sprockhövel. Viele Sprockhöveler freut’s. Die alte Kastanie auf der Hauptstraße hat wieder ein dichtes Blattwerk. Und Kastanien werden die Schulkinder auch im kommenden Herbst wieder aufsammeln können. Nur Wasser fehlt dem Schmuckstück, was man an einigen Stellen an der bräunlichen Laubfärbung feststellen kann
Viele Sprockhöveler freut’s. Die alte Kastanie auf der Hauptstraße hat wieder ein dichtes Blattwerk. Und Kastanien werden die Schulkinder auch im kommenden Herbst wieder aufsammeln können. Nur Wasser fehlt dem Schmuckstück, was man an einigen Stellen an der bräunlichen Laubfärbung feststellen kann.
Und dabei sollte der Baum, der für die meisten Niedersprockhöveler einfach zum Stadtbild auf ihrer Einkaufsstraße gehört, im Jahr 2004 gefällt werden.
Schwere Äste ragten in die Fahrbahn
Ein von der Stadt beauftragter Gutachter sprach das Todesurteil. Aus Gründen der Verkehrssicherung empfahl er die Fällung. Auf den ersten Blick mochte man dem Fachmann Glauben schenken. Denn der Baum mit einem geschätzten Lebensalter von etwa 260 Jahren, überragte mit einer Höhe von 20 Metern bei weitem die umliegenden Gebäude. Und schwere, ausladende Äste ragten über die Fahrbahn hinaus.Die Vitalität einer gesunden Kastanie, dies war auch damals schon klar, konnte der Baum nicht vorweisen. Auch Fäulnis und Pilzbefall waren von Umweltschützern nicht wegzudiskutieren. So wurde befürchtet, dass die Äste bei einem Unwetter abbrechen und Fußgänger wie Autofahrer gefährdet werden könnten. Auch die Fraktionen im Rat diskutierten das Thema teilweise kontrovers. „Ja, das war schon eine teilweise hitzige Debatte“, erinnert sich Baudezernent Bernd Woldt. Und dort, wo ein Baum gefällt wird, muss auch ein neuer gepflanzt werden. Für einen Ersatzbaum wurden fleißig Spendengelder gesammelt. Das junge Bäumchen – auf dem Schulhof der Grundschule Nord eingepflanzt – kann natürlich mit der im Jahre 1753 gepflanzten Kastanie nicht konkurrieren.
Der Sprockhöveler Friedbert Buchner, der keiner Partei, aber dem Heimat- und Geschichtsverein angehört, schlug als Kompromiss vor, den Baum erst einmal nur von der schweren Krone zu befreien, und abzuwarten, was dann passiert. Sein Argument: Der Baum gehöre seit Generationen zum Stadtbild. Den könne man nicht so einfach beseitigen. Eine Steilvorlage für die Parteien, die sich auf den Kompromiss einigten. Die Stadt hat den Baum im Blick. Denn Fäulnis und Pilzbefall sind vorhanden.