Hattingen. Das Südstadt-Bad in Hattingen ist an sieben Tagen in der Woche von morgens bis abends ausgelastet. Carsten Herbertz erklärt den Erfolg.
Das Bad in Niederwenigern muss gerettet werden, meint Carsten Herbertz, Vorstandsvorsitzender des des Südstadt-Bad Fördervereins LSB GS Bruchfeld e.V. Wie das gehen kann, „da habe ich der Stadt schon einen Vorschlag gemacht“.
Und der sieht so aus: „Es gibt zwei Schwimmschulen, die zusammen für 50.000 Euro Kapazitäten dort kaufen würden“, so Herbertz. Das Südstadt-Bad jedenfalls ist eine Erfolgsgeschichte.
Das Südstadt-Bad in Hattingen ist an sieben Tagen pro Woche von 8 bis 22 Uhr belegt
„Das Bad ist an sieben Tagen von 8 bis 22 Uhr belegt“, sagt Herbertz. Im Herbst 2003 übernahm der Verein das Bad von der Stadt, die „Wasser, Strom und Heizung zahlt und dafür hier Schulschwimmen macht“. Der Verein hat das Bad auf Vordermann gebracht, hält es instand.
Start waren neue Fenster. Beckenwasseraufbereitung, Regeltechnik, Lüftungsanlage sind erneuert, Duschen – inklusive behindertengerechter Duschsitze – ebenso. Toiletten, Umkleiden, Böden, Treppen sind renoviert, acht Wickeltische und acht höhenverstellbare Haartrockner angeschafft. Mittels einer UV-Anlage wird das Badewasser desinfiziert.
„Wir konnten den Stromverbrauch um 55 Prozent senken“, sagt Carsten Herbertz
Zur Beleuchtung gibt’s moderne LED-Technik. Und die eingebaute Spanndecke mit einem Himmelsmotiv reduziert die Energieverluste durch die Decke. „Das macht 1000 bis 2000 Euro pro Jahr weniger an Kosten aus. Insgesamt konnten wir in den ersten Jahren nach der Übernahme den Stromverbrauch um 55 Prozent senken“, so Herbertz.
Inzwischen besuchen das Südstadt-Bad 100 bis 150 Menschen täglich – vom Baby übers Schulkind bis hin zu Senioren. Teils gibt es für die Kurse Wartelisten. „Der Bedarf ist da, zu uns kommen sogar Menschen aus den Nachbarstädten.“
In das Südstadt-Bad hat der Verein regelmäßig investiert
Herbertz betont, dass regelmäßig in das Bad investiert worden sei. Und: „Als eines der wenigen Bäder messen wir nicht nur den guten, sondern auch den schlechten Chlorwert. Was die Legionellen-Prophylaxe angeht, überprüfen wir zusätzlich zur vorgeschriebenen einmaligen Untersuchung pro Jahr bis zu 30 mal jährlich unsere Duschen und Wasserstränge.“ Fast alle Verschleiß- und Ausfallteile hat der Verein im Lager. „Seit 2003, also seit 16 Jahren, gab es keine einzige Betriebsunterbrechung“, erklärt Herbertz. Und fügt schnell hinzu: „Toitoitoi“.
Erstmals in diesem Jahr sind mit der Schwimmschule Plitsch-Platsch in den Oster- Sommer- und Herbstferien Intensivschwimmkurse angeboten worden.
Seit 2016 ist der Verein nicht nur Badbetreiber, sondern auch Kursanbieter
Bis 2016 war der Verein mit zehn Mitgliedern ausschließlich Vermieter. „Vereine zahlen bei uns weniger pro Stunde, private Anbieter mehr.“ Seit 2016 bietet der Verein auch eigene Kurse an. „Der Kneipp-Verein stellte seine Reha-Kurse ein. Der Bedarf war aber da. Da haben wir das übernommen.“
Inzwischen sind es 20 Reha- und drei Wassergymnastikkurse mit über 300 Teilnehmern in Eigenregie. „Da fällt auch viel Verwaltungsarbeit an“, so Herbertz, der von Kassenwartin Sabine Schemmerling (68) unterstützt wird. Sie gibt auch selbst Kurse – und hat sich ebenfalls von Vereinsgründung an fürs Bad engagiert.