Hattingen. Bredenscheid schneidet beim Thema Einkaufen im WAZ-Stadtteilcheck für Hattingen ganz schlecht ab. Der Bürgerverein ist deshalb aktuell aktiv.
Die Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten in den Hattinger Stadtteilen fällt sehr unterschiedlich aus. Bestnoten im WAZ-Stadtteilcheck erhält nicht ganz unerwartet die Stadtmitte (2,35), auch Welper (2,43) und Blankenstein (2,63) schneiden gut ab. Schlechte Noten haben die Stadtteile Bredenscheid und Winz-Baak auf ihren Zeugnissen stehen.
Bewertung der Bürger in Bredenscheid könnte kaum schlechter ausfallen
Bredenscheids Bewertung der Bürger beim Thema Einkaufsmöglichkeit könnte kaum schlechter ausfallen, die Durchschnittsnote des flächengrößten Stadtteils Hattingens beträgt 5,87 – und das hat Gründe.
In den vergangenen Jahrzehnten schlossen alle kleinen und mittleren Geschäfte vor Ort, die kleine Einzelhandelsgeschäfte, die so genannten Tante-Emma-Läden sind verschwunden. „Es gab ja noch die kleinen Kioske, aber die waren letztlich zu klein und haben den Bedarf in Bredenscheid-Stüter nicht abgedeckt“, sagt Jutta Hausmann-Schuster, Vorsitzende des Bürgervereins.
Aktuell gebe es vor Ort keine Möglichkeit im Ort einzukaufen. Lebensmittel könne man nur in der Innenstadt oder in Sprockhövel kaufen, und selbst für Brötchen und Brot müsse man mit dem Auto fahren, sagt Hausmann-Schuster. „Es gibt kein einziges Geschäft in Bredenscheid.“
Bürgerverein setzt sich für eine Nahversorgung im Hattinger Hügelland ein
Das soll sich in Zukunft aber ändern, der Bürgerverein setzt sich für eine Nahversorgung ein, wie etwa ein kleiner Supermarkt. Dafür sammeln sie aktuell Unterschriften. „Damit wollen wir unser Anliegen noch einmal untermauern“, so Hausmann-Schuster.
Der Plan, einen Lebensmittelmarkt in Bredenscheid zu bekommen, sei schon sehr weit fortgeschritten, so die Vereinsvorsitzende. „Es gibt jemanden, der sein Grundstück für einen Markt verkaufen würde, es ist schon ein Investor gefunden worden und der Kontakt zu dem Supermarktbetreiber besteht auch. Eigentlich fehlt nur noch die Genehmigung der Stadt“, erklärt Jutta Hausmann-Schuster.
180 Unterschriften hat der Verein bisher gesammelt, 300 Unterschriften sind das Ziel. „Wir werden an den kommenden Wochenenden weiter sammeln und nach der Kommunalwahl die Liste der Stadt aushändigen“, führt sie weiter aus. „Es wäre schon wichtig, die Nahversorgung in Bredenscheid zu sichern, da es immer mehr Senioren gibt, die nicht mehr mit dem Auto fahren können und so nicht mehr selbstständig sein können.“
Auch Winz-Baak bekam schlechte Noten bei Frage nach Einkaufsmöglichkeiten
Auch Winz-Baak bekam schlechte Noten bei der Frage nach den Einkaufsmöglichkeiten (5,07), schnitt sogar Stadtteilcheck insgesamt am schlechtesten ab (3,71). In Winz-Baak gibt es mit dem Aldi immerhin noch einen Supermarkt und auch die Diskussion um einen Neubau für einen Rewe-Markt läuft aktuell.
„Früher gab es viele Geschäfte hier vor Ort“, sagt Gudrun Brauckhoff, die schon mehrere Jahrzehnte in Winz-Baak wohnt. „Aber die Bürger haben ihre Mobilität genutzt und kaum vor der Haustür eingekauft. Dass die Geschäfte dann schließen, ist ja kein Wunder Und dann sind fast alle Flächen verbaut worden und es gibt kaum Platz für neue Geschäfte.“ Dennoch sei ja nicht alles schlecht, es gebe ja Möglichkeiten mit dem Bus überall hinzukommen.