Hattingen. Mit einem Pfefferexperiment veranschaulichte die Kita Oberwinzerfeld den Umgang mit Corona-Hygienemaßnahmen. Wie es in der Kita läuft.

Corona ist in der Kindertagesstätte Oberwinzerfeld in Hattingen schon Alltag geworden. Auch mit Experimenten vermitteln Erzieherinnen den Umgang mit dem Thema.


„Corona nehmen wir in der Kita sehr ernst“, sagt Ursula Thom, Leiterin der Kindertagesstätte Oberwinzerfeld. Allerdings wolle man auch keine Hysterie auslösen. „
In der Zeit, als die Kita nur für wenige Kinder geöffnet war
, haben wir beispielsweise Experimente an die Kinder geschickt, sie konnten sehen, wie Pfefferkörner mit Seife abgewaschen werden. Das veranschaulicht die Hygienemaßnahmen.“

In der Kita Oberwinzerfeld in Hattingen ist der Corona-Alltag schon Normalität

Die Kita habe das Glück, durch das große Außengelände und ausreichend Personal die drei Gruppen – außer im Spätdienst – trennen zu können. „Mittagessen, Waschbecken, Toiletten, alles ist nach Gruppen getrennt.“ Ernsthaft und gewissenhaft gehe man mit dem Thema um, „ohne die Kinder zu verängstigen“, erklärt Thom.



Das heißt auch: Nicht dauernd und ständig werde über Corona gesprochen. Als die Einrichtung wieder für alle Kinder öffnen konnte, seien die meisten Kinder schon von den Eltern gut auf das Thema vorbereitet worden. „Wir haben dann noch die Hygienemaßnahmen in der Einrichtung erklärt. Die gehören inzwischen zur Normalität. Die Kinder kommen rein, ziehen ihre Jacke aus, die Pantoffeln an – und gehen sich erst einmal die Hände waschen.“

Erzieherinnen sind kreativ bei der Vermittlung des Themas Corona


In der Anfangsphase seien die
Hygienemaßnahmen
auch mit Hilfe von Bildmaterial veranschaulicht worden. Eigens Bücher zum Thema angeschafft hat die Kita nicht. „Unsere Erzieherinnen waren sehr kreativ, haben in der Zeit der Schließung teils eigene Geschichten dazu gemacht, auch der Elternbeirat war sehr aktiv, hat Sachen verteilt und weitergeleitet“, sagt Thom.

Den Kindern sei schnell klar gewesen, warum es derzeit sinnvoll ist, dass jedes Kind seine eigene Trinkflasche von daheim mitbringt, die im Kindergarten dann gefüllt wird. „Und sie wissen auch genau, dass sie nicht wie früher ihr Frühstück tauschen oder teilen können. Da war die Vorarbeit der Eltern auch wirklich gut.“

Kinder wollen „das dumme Corona bald loswerden“



Hätten Kinder Fragen zu dem Thema Corona, würden die natürlich beantwortet. Doch bislang hätten die Kinder nicht den Wunsch geäußert, darüber zu reden. Auch Ängste seien dem Personal nicht aufgefallen. „Die Kinder sagen aber zwischendurch schon mal, dass sie hoffen, dass wir hoffentlich das dumme Corona bald loswerden“, gibt Thom Kinderaussagen wieder.

Auch die Eltern lobt die Leiterin. Denn sie würden die Kinder bei Schnupfen oder Halsschmerzen ganz selbstverständlich zu Hause lassen.

Kinder gehen inzwischen sehr gelassen mit dem Thema Corona um

Händewaschen gehört in der Kita inzwischen zum Alltag. Die Kinder im Oberwinzerfeld weisen sich auch gegenseitig auf die Corona-Hygieneregeln hin
Händewaschen gehört in der Kita inzwischen zum Alltag. Die Kinder im Oberwinzerfeld weisen sich auch gegenseitig auf die Corona-Hygieneregeln hin © WAZ | EICKERSHOFF,



Gelassen blieben die Kinder auch, wenn doch ganz selten mal jemand nicht in die Armbeuge huste oder niese. „Wir desinfizieren und reinigen dann sofort alles, die Kinder wissen dann genau, warum.“ Der Corona-Alltag sei für die Kinder mit der Zeit „sehr normal“ geworden. „Sie weisen sich auch gegenseitig auf die Corona-Hygieneregeln hin.“

Zu viel über das Thema zu reden, wenn man sehe, dass im Alltag gut damit umgegangen würde, könnte Kinder verunsichern. „In Zeiten, wo vieles eingeschränkt ist oder ausfällt, genießen die Kinder es einfach, dass sie hier sind, dass wir hier sind und unsere pädagogische Arbeit machen können“, fasst Ursula Thom zusammen.