Hattingen. . Kita-Leitungen begrüßen geplante Mittel für zusätzliche Hauswirtschaftshilfen. Denn dann bliebe pädagogischem Fachpersonal mehr Zeit für die Kinder.
Jede Kita-Gruppe soll eine Personalpauschale von etwa 500 Euro erhalten, um damit ab August 2014 zusätzliche Hauswirtschaftskräfte zu bezahlen: Das steht im Gesetzesentwurf zur zweiten Revision des Kinderbildungsgesetzes, das das Landeskabinett beschließen möchte. Hattinger Kita-Leiter sind darüber zumeist erfreut.
„Selbst ein Tropfen auf dem heißen Stein ist besser als nichts“, sagt Andrea Tiggelbeck-Glaser, Leiterin des Familienzentrums Holthausen. 84 Kinder von vier Monaten bis zum Eintritt in die Schule sind hier in vier Gruppen aufgeteilt. 42 davon essen mittags in der Kita warm, die anderen bringen einen Snack mit. „Doch auch die benötigen Geschirr. Es wäre eine Hilfe, wenn jemand täglich nach dem Mittagessen die Küche sauber machen, die Spülmaschine ein- und ausräumen würde.“ Für die Essenszubereitung würde die Zeit der zusätzlichen Kraft dann wohl nicht reichen. „Wobei wir das in der Praxis noch nicht berechnet haben.“
Das Essen bezieht die Einrichtung von Apetito tiefgefroren. Die Erzieherinnen garen es, bereiten Frisches wie Salat dazu.
Für die Stoßzeiten eine zusätzliche Hauswirtschaftskraft zu haben, das würde auch Ursula Thom, Leiterin der Kita Oberwinzerfeld begrüßen. „Um die Spülmaschine ein- und auszuräumen, müssen wir jedes Mal aus dem Raum und die pädagogische Arbeit unterbrechen. Es wäre wünschenswert, dass wir mehr Zeit nur für die Kinder haben.“
Auch Susanne Kather, Leiterin der Kita St. Josef, möchte die Ressourcen gerne ausschließlich den Kindern widmen. Die finanzielle Unterstützung für Haushaltshilfen „würden wir sehr begrüßen. Eine zusätzliche Kraft würde uns sehr entlasten“. Auch hier fressen das Vorbereiten der Mahlzeiten und das Abspülen viel Zeit. Dazu kommt noch durch die Betreuung von kleinen Kindern das Reinigen beispielsweise des Wickeltisches.
Christoph Müller, Leiter des Kindergartens St. Georg, weist auf weitere Zeitfresser hin: Wäschewaschen, Bügeln, Schlafraum herrichten. 500 Euro pro Gruppe sei nicht viel. Er würde sich aber freuen, wenn die schon aktiven Hauswirtschaftskräfte bleiben könnten - mit gesichertem Arbeitsverhältnis.
Andrea Tiggelbeck-Glaser findet außerdem, dass die 500 Euro auch eine Würdigung der Arbeit der pädagogischen Fachkräfte sind. „Es zeigt, dass gesehen wird, dass wir in erster Linie für die Kinder da sein sollten.“