Hattingen. Eine Betreuung in der OGS ist in Hattingen gefragt. An gleich drei Schul-Standorten sollen nun weitere Gruppen geschaffen werden. Die Details.

Das Interesse an einer Betreuung in der Offenen Ganztagsschule (OGS) ist in Hattingen nach wie vor groß: Insgesamt 939 Kinder haben Eltern für das kommende Schuljahr zu dieser angemeldet, 29 mehr als für das laufende Schuljahr. Um den Bedarf decken zu können, müssen dabei an gleich drei Schul-Standorten weitere OGS-Gruppen geschaffen werden: Alt-Blankenstein, Heggerfeld und Bruchfeld, so die Stadt.

Steigende Tendenz beim Anwahlverhalten für die OGS

Die OGS-Standorte, sagt Schuldezernent Matthias Tacke, seien aktuell „alle voll belegt“. Bereits im Jahr 2019 habe die Betreuungsquote hier bei 47,8 Prozent aller Grundschüler gelegen (der NRW-weite Durchschnitt aller Kommunen vergleichbarer Größe und Struktur lag bei „nur“ 37,1 Prozent). In Hattingen gebe es beim Anwahlverhalten für die OGS-Betreuung an den neun Grundschulstandorten zudem weiter eine „insgesamt steigende Tendenz“. Wolle man nicht bestimmte Familien unversorgt lassen, müsse man sich daher schon jetzt – vier Jahre, bevor der bundesweite Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz greifen soll, Gedanken darüber machen, „wie wir multifunktionale Raumnutzungen umsetzen können“.

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Für den Schulausschuss am Donnerstag, 20. Mai, schlägt die Stadtverwaltung der Politik dabei vor, an den Grundschulen Heggerfeld und Bruchfeld eine fünfte beziehungsweise sechste OGS-Gruppe einzurichten. Zudem soll an der Grundschule Alt-Blankenstein die derzeit noch aus zwei Gruppen bestehende OGS vorübergehend mit 13 Kindern überbelegt werden, im Laufe des Schuljahres 2021/2022 am Standort dann eine dritte Gruppe eingerichtet werden.

Die Anmeldezahlen für die OGS

Die insgesamt 939 Anmeldungen für die Offene Ganztagsbetreuung in Hattingen für das Schuljahr 2021/2022 verteilen sich auf die neun Grundschul-Standorte wie folgt (in Klammern die Anmeldezahlen für 2020/2021):OGS in städtischer Trägerschaft: Alt-Blankenstein: 63 (57); Bredenscheid 53 (49), Holthausen 105 (104); Niederwenigern 137 (137); OGS in freier Trägerschaft: Bruchfeld 156 (126); Erik-Nölting 98 (111); Heggerfeld 101 (103); Oberwinzerfeld 146 (154); Weiltor 80 (69).

Auf diese Weise könnte die Stadt den Auftrag des Rates vom Dezember 2019 entsprechen, allen Kindern einen OGS-Platz zur Verfügung zustellen, die für diese Betreuung angemeldet werden und die städtischen Kriterien erfüllen (alleinerziehend und berufstätig; beide Elternteile berufstätig; pädagogische Gründe). Trotz der entstehenden Mehrausgaben an den drei Standorten, so Tacke, bliebe Haushalt für das laufende Jahr dabei gedeckt.

Einige Kinder warten schon länger auf einen Platz

Aufgrund ihrer jeweiligen Raumsituation kommen auf die drei Schulen, an denen zum Sommer eine Ausweitung der OGS angestrebt wird, dabei unterschiedliche Anforderungen zu. So sagt etwa Fatma Tek-Cordes, die Leiterin der Grundschule Heggerfeld, die Räumlichkeiten für eine fünfte OGS-Gruppe seien am Standort vorhanden. Tek-Cordes begrüßt dabei den Vorstoß des OGS-Ausbaus am Schulstandort: „Wir haben hier einen sehr erhöhten Bedarf, da einige Kinder schon länger auf einen Platz warten.“

An der Grundschule Bruchfeld dagegen, erklärt Schulleiterin Anne Buschmann, werde es mit der Einrichtung einer sechsten OGS-Gruppe „eng, wir müssen einen Klassenraum dann multifunktional nutzen“. Nicht zuletzt angesichts der gerade an den Grundschulen im Schulentwicklungsplan prognostizierten stark steigenden Gesamtschülerzahl werde der Raumbedarf in den kommenden Jahren zudem wohl weiter steigen. Die Schulkonferenz der Bruchfeldschule wünsche sich von daher, „dass die Politik mittelfristig Lösungen findet, wie der auf dem Schulgelände befindliche Pavillon für uns wieder nutzbar wird“, so Buschmann. Derzeit sei dieser von der VHS belegt, die ihn für Deutschkurse für Flüchtlinge nutze.

Alt-Blankenstein hofft auf baldige Fertigstellung des OGS-Neubaus

Und an der Grundschule Alt-Blankenstein? Dort hofft Schulleiterin Andrea Müller-Feld, dass der OGS-Neubau zum August fertiggestellt ist, für zwei Gruppen bietet er Platz. Wenn dann der Umzug der beiden derzeit im städtischen Kindergarten und in einem Klassenraum untergebrachten OGS-Gruppen bewältigt und Personal für die dritte Gruppe gefunden sei, dann könnte letztere alsbald eröffnet werden, sagt Müller-Feld – „in der alten Aula unterm Dach des Schulgebäudes“.

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