Gladbeck. Die Nachfrage nach Angeboten im K4 Gladbeck ist wieder auf Vor-Corona-Niveau gestiegen. Neue Schwerpunkte sollen das noch toppen.

Die ersten Lockerungen all´ der Maßnahmen, die wegen der Corona-Pandemie dem öffentlichen Leben auferlegt wurden, waren kaum in Kraft getreten, da „brummte“ das Leben wieder im „Sozialpastoralen Zentrum K4“ in Gladbeck. Die Nachfrage nach Kursen, Hilfen und Gesprächen stieg in Nullkommanix auf das Vor-Corona-Niveau. Und neue Schwerpunkte sollen die schon beachtliche Auslastungsquote von etwa 70 Prozent noch toppen.

Diese ambitionierte Vision hat das Leitungsteams um Norbert Düwel und Mark Bothe. Letzterer ist 39 Jahre jung, Pastoralreferent und einer der „Macher“ im einst unter „Pfarrheim St. Lamberti“ firmierenden K4. In nahezu jedem Satz ist das Herzblut zu merken, das er ins Zentrum an der Kirchstraße steckt. Überhaupt fühlte sich der Duisburger „vom ersten Tag an in Gladbeck so richtig wohl“.

Pastoralreferent Mark Bothe nahm die Stelle spontan an

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„Als Ludger Schollas, Gründer des K4, in die bischöfliche Verwaltung wechselte, machte Propst André Müller mit Nachdruck deutlich, dass dafür ein geeigneter Nachfolger kommen müsse. Das Bistum bot mir die Stelle an, die spontane Zusage habe ich nicht eine Sekunde bereut“, lässt Bothe große Zufriedenheit erkennen. Er sagt: „Mit Propst Müller habe ich einen sehr guten Chef und mit dem Team im K 4 Mitarbeiter, wie ich sie mir besser kaum wünschen könnte.“

Das K4 der Kirchengemeinde St. Lamberti in Gladbeck ist Anlaufstelle für viele Interessensgruppen.
Das K4 der Kirchengemeinde St. Lamberti in Gladbeck ist Anlaufstelle für viele Interessensgruppen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Hinter dem Sammelbegriff „Team“ verbergen sich konkret: Norbert Düwel, dem die Leitung aller pädagogischen und sozialen Projekte obliegt; Hanna Böttger für die Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Raumvermietung; Hammad Alfares, der für die Einzelbetreuung von Familien inklusive Hilfen bei schulischen Problemen zuständig ist, sowie eben Mark Bothe, dem neben den Kontakten zu Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat die Aufgabe des „fundraising“ zukommt. „Hinter dieser hochdeutschen Vokabel verbirgt sich nichts anderes als die systematische Beschaffung von Ressourcen, sprich Spendengelder. Damit bin ich so was wie der Finanzminister des K4-Zentrums“, sagt er lachend.

Er erläutert: „Aufgrund meiner Ausbildung als Theologe stehe ich vor allem für das Pastorale des Projekts, für seelsorgliche Angebote wie Bibelarbeit oder christlich-muslimische Gesprächskreise.“ Außerdem wichtige Mitglieder des K4-Teams sind Marcel Hillbrand (Ordnung und Technik) und Gabi Dimeo (Ordnung und Reinigung).

Neuere Schwerpunkte, die mehr und mehr die Arbeit nach den Sommerferien und, so die Hoffnung, die Zeit nach Corona kennzeichnen werden, deutet das Schlagwort „Extrazeit“ an. Das Angebot wurde landesweit aus der Taufe gehoben. An ihm wird sich das K4 voraussichtlich federführend beteiligen. Gespräche mit der Stadt seien jedenfalls schon weit fortgeschritten.

Extrazeit: „Wir wollen Kindern und Jugendlichen helfen, durch Corona verlorene Sozial- und Lernzeit aufzuholen“

„In Kooperation mit Schulen und anderen Trägern wollen wir Kindern und Jugendlichen helfen, durch Corona verlorene Sozial- und Lernzeit aufzuholen“, umschreibt Bothe einen wichtigen Akzent der kommenden Arbeit. Eine Zielsetzung, die auch Angebote für überforderte und gestresste Menschen einschließt sowie Rückzugsmöglichkeiten für junge Menschen und Betreuung von Familien mit Konfliktpotential umfasst. Mit einem Satz: „Uns im K 4 ist alles ein Herzensanliegen, das dem Zusammenhalt der Gesellschaft zugute kommt“, so Mark Bothe und Norbert Düwel unisono.

Auftrag mit Bandbreite

Die Präsenz der Kirche in der Innenstadt verdeutlicht neben der St. Lamberti-Kirche das sozialpastorale Zentrum K 4 in den Räumen des katholischen Pfarrheimes sowie der Vikarie.Ihren Auftrag in seiner ganzen Bandbreite umschreibt die Einrichtung mit den Schlagworten: „Begegnung – Integration – Jugendsozialarbeit – Rückzugsort – Lernort – Seelsorge & Beratung – Raumvermietung“.

Mutter-Kind-Kurse, Hausaufgaben-Hilfen, Sprachkurse der VHS, Einzelfall-Beratungen, Kooperation mit der Lamberti-Grundschule und vieles mehr – die breite Palette an Angeboten führt von 9 Uhr morgens bis zum späten Nachmittag für reges Treiben im K4, zudem werden noch die unteren Räume in der ehemaligen Vikarie genutzt von diversen Selbsthilfegruppen. Vermietungen von Räumlichkeiten etwa für Fortbildungsmaßnahmen von Ärzten oder Fernfahrern sowie für Erste-Hilfe-Kurse sind zudem an Wochenenden möglich.

Wichtig ist, dass es im „Haus der Vielfalt“, ein Etikett, mit dem das Leitungsteam das K4 gerne versieht, rund läuft. Bothes Credo: „Hausmeister wie Reinigungskräfte sind ebenso Teil des Teams und damit an Entscheidungen beteiligt wie die pädagogischen Mitarbeiter; jeder soll seine Kompetenzen einbringen und autark arbeiten.“ „Kontakte – Kreativität – Kirche – Kulturen“ : Das vierfache „K“ dürfte auch in der Zukunft nicht nur für das kirchliche, sondern auch für das urbane Leben in der Stadt Gladbeck eine Bereicherung sein.

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