Gladbeck. Mit dem Ausbruch der für die Tiere tödlichen Schweinepest muss jederzeit gerechnet werden. Warum einige Lebensmittel dabei eine Rolle spielen.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist Ende Mai in einem Hausschweine-Bestand in Baden-Württemberg ausgebrochen. „Das zeigt, dass mit dieser für Schweine tödlichen Seuche jederzeit und überall zu rechnen ist“, betont Dr. Almut Kolitz vom Veterinäramt des Kreises Recklinghausen, das auch für Gladbeck zuständig ist.
Auch wenn noch unklar ist, wie genau die Seuche in den Schweinebestand eingetragen worden ist: Am wahrscheinlichsten sei es, dass der Mensch für die Verschleppung über mehrere hundert Kilometer verantwortlich sei. Denn Lebensmittel, die achtlos weggeworfen oder auch in guter Absicht in den Schweinetrog gegeben werden, könnten für den ASP-Ausbruch ausreichen.
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In Polen und Rumänien ist ASP auch in Hausschweinebeständen weit verbreitet
Insbesondere fleischhaltige Lebensmittel aus Ländern, in denen die Afrikanische Schweinepest auch in Hausschweinebeständen weit verbreitet ist, wie etwa Polen und Rumänien, seien eine Gefahrenquelle. Trotz Verarbeitung des Fleisches könne der Erreger z.B. in Schinken oder Rohwürsten mehrere Wochen bis Monate infektiös bleiben. Ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot auf dem Rastplatz könne also schon ausreichen, um ASP in Deutschland weiter zu verbreiten.
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Das Veterinäramt rät daher eindringlich davon ab, Fleisch und Fleischprodukte aus dem ost- und südosteuropäischen Ausland mit nach Deutschland zu nehmen. Denn das Mitbringsel, das an den letzten Urlaub erinnert, kann hier zur tödlichen Bedrohung für Schweine und auch existenzgefährdend für deren Halter werden. „Dies gilt ebenso für von Saisonarbeitern mitgebrachte heimatliche Wurstwaren“, fasst Kolitz zusammen. Aber auch Jäger, die in Ostdeutschland jagen, sind zur besonderen Vorsicht aufgerufen, unterstreicht die Tierärztin.
Gefährdet sind vor allem Schweine in Freilandhaltung
Die ASP dringe nicht vorzugsweise in Schweinebestände in Stallhaltung ein, sondern eher in Freiland- und Auslaufhaltungen oder Hobbyhaltungen, beispielsweise von Mini-Pigs. Hier sind alle Schweinehalter zu besonderer Vorsicht aufgefordert. Menschen können sich nach Auskunft der Veterinärin nicht mit ASP infizieren. Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest gibt es auf www.kreis-re.de.