Gladbeck. Das Team vom DRK Gladbeck ruft am 28. Dezember zur Blutspende in Gladbeck auf. Warum der Termin gerade jetzt in der Corona-Pandemie wichtig ist.
Was hat Corona mit Blutspende zu tun? Offenbar eine ganze Menge! „Seitdem Corona uns im Griff hat, gleicht unsere Situation einer wilden Achterbahn-Fahrt“, sagt Stephan David Küpper vom DRK-Blutspendedienst West. „Im dritten Lockdown, als es Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen gab, kamen viele Menschen zur Blutspende. Wahrscheinlich weil man sonst nichts unternehmen und dort Menschen treffen konnte.“
Seit Oktober bleiben die Spender aber nun zu Hause. Ein möglicher Grund ist die Angst vor einer Ansteckung. „Das ist aber völlig unbegründet, denn wir haben freiwillig die 3G-Regel eingeführt und eine FFP2-Maskenpflicht“, so Küper. Auch nach Zehntausenden von Spenden seit Beginn der Pandemie habe es keinen einzigen Hotspot bei einem Blutspendedienst gegeben.
Viele Blutspendetermine mussten wegen der Corona-Einschränkungen abgesagt werden
Andererseits gäbe es aber auch Menschen, die keine Lust dazu hätten, während der Spende eine Stunde lang eine FFP2-Maske zu tragen. „Aber da können wir keine Ausnahme machen, denn wir wollen die Blutspende möglichst sicher gestalten“, sagt Küpper. Wie eng die Versorgung mit Blutkonserven ist, machen folgende Zahlen deutlich. Vor Corona ging das DRK West von 3428 Spenden täglich in den Bundesländern NRW, Rheinpfalz und im Saarland aus. Doch viele Termine vor Ort in Unternehmen, an Universitäten und Fachhochschulen mussten aufgrund der Corona-Einschränkungen abgesagt werden.
Und wenn Termine zustande kamen, fehlte es dennoch an Spendern, weil viele im Homeoffice waren. So war man schließlich bei nur noch 2576 Spenden, von denen nach näherer Untersuchung (z.B. falscher HB-Wert, Bluthochdruck oder ähnliches) noch 2221 übrig blieben. Somit fehlt es an über 1000 Spenden, die aber dringend benötigt werden.
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- Corona: DRK Gladbeck führt auch Weihnachten Corona-Tests durch
Um die Versorgung mit Blutkonserven sicherzustellen, führt das Team vom DRK-Gladbeck nach Weihnachten einen Sonderblutspendetermin durch. Dies war nicht einfach für die Gladbecker Rotkreuzler, denn Einsätze beim Impfen und Testen sowie Sondertestaktionen binden gerade enorm viel Zeit.
Eine weitere Möglichkeit zur Blutspende zu schaffen, war dem DRK Gladbeck wichtig
Doch eine weitere Blutspendemöglichkeit zu schaffen, das war dem Gladbeck DRK wichtig. Die Blutspendeaktion findet am Dienstag, 28. Dezember, in der Zeit von 13 bis 18 Uhr statt. Ort ist diesmal nicht die Stadthalle, sondern stattdessen die Mensa des Berufskollegs Gladbeck an der Herderstraße 3. Die Rotkreuzler hoffen nun auf viele Spenderinnen und Spender, um mindestens die Versorgungssicherheit zwischen den Feiertagen sicherzustellen.
Termine online reservieren
Terminreservierung für die Blutspendeaktion vom DRK Gladbeck am 28. Dezember von 13 bis 18 Uhr in der Mensa vom Berufskolleg, Herderstraße 3, sind im Internet unter www.blutspendedienst-west.de möglich. Das DRK bittet darum, vorab online einen Termin zu reservieren.Alle Termine in allen Kreisstädten sowie aktuelle Maßnahmen rund um das Thema Blutspende in Zeiten von Corona sind unter der Rufnummer 0800 11 949 11 zwischen 8 Uhr und 17 Uhr oder unter www.blutspenden.de abrufbar.
Seit Oktober gelingt es dem Blutspendedienst nicht, notwendige Reserven aufzubauen. „Im Gegenteil, jeden Tag müssen die Klinikbestellungen gekürzt werden“, berichtet Küpper. Um die Lager wieder aufzufüllen und die Versorgung sicherzustellen, benötigt der DRK-Blutspendedienst West aktuell täglich bis zu 3500 Blutspenden.
Die Patientenversorgung um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel sicherstellen
Und gerade die Zeit um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel sind wichtige Wochen mit Blick auf die Patientenversorgung. Einerseits geht es um die Versorgung mit Blutplättchen (Thrombozyten) über die Feiertage. Diese werden besonders in der Krebstherapie benötigt und sind nur wenige Tage haltbar. Andererseits müssen für die Versorgung mit den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) genügend Präparate vorhanden sein.