Gladbeck. 3G, 2G, 2G-plus: Die Corona-Teststellen sind aktuell gut frequentiert. Warum die Gladbecker sich testen lassen, und was manchmal für Ärger sorgt.
Die Corona-Teststellen in Gladbeck sind derzeit stark nachgefragt. Die Betreiber haben Personal aufgestockt und verlängern zum Teil ihre Öffnungszeiten, damit sie allen Gladbeckerinnen und Gladbeckern, die sich testen lassen wollen oder etwa als Ungeimpfte einen negativen Test für die Arbeit benötigen, ein Terminangebot machen können.
Ein Blick aufs vergangene Wochenende: Samstag ließen sich vor allem Personen testen, die bereits geimpft sind und sich etwa vor einem Treffen mit Freunden am Abend mit einem zusätzlichen Test absichern wollten. „Die Zahl der täglichen Tests hat sich verzehnfacht“, beschreibt Kreisgeschäftsführer des DRK, Stefan Walter, die Lage der letzten Wochen seit 3G am Arbeitsplatz gilt.
Das DRK Gladbeck hat das Personal für die Corona-Teststellen in Gladbeck aufgestockt
Um bei bis zu 600 Personen täglich einen kostenlosen Bürgertest durchführen zu können, hat der Verband der Hilfsorganisation Personal aufgestockt. In den kommenden Wochen sollen zudem die Öffnungszeiten der Teststellen erweitert werden. Während es zu Stoßzeiten, etwa freitagnachmittags oder montagmorgens, zu längeren Wartezeiten kommen kann, war die Lage am Samstag entspannt.
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„Emma übernachtet heute bei ihrer Oma, und da möchten wir sichergehen, dass sie kein Corona aus der Kita mitbringt“, erklärt etwa Sven Wolff, der mit Tochter Emma und Frau Cornelia regelmäßig den DRK Drive-In besucht. Viele Mitglieder der Familie hatten bereits Corona und sind seitdem vorsichtig geworden. „Wir sind da gebrannte Kinder. Lieber lassen wir uns fünf Mal pro Woche testen, als uns und andere noch mal anzustecken“, betont Cornelia Wolff.
Neben Geimpften, die für sich Sicherheit haben oder eine 2G-plus-Veranstaltung besuchen wollen, nutzen natürlich auch Ungeimpfte am Wochenende die Teststation. Einer von ihnen ist Enes. Er lehnt die Impfung für sich ab, fühlt sich nun aber unter Druck gesetzt. „Ich setze weiter auf Tests, ich lasse mich da nicht zu einer Impfung drängen“, erklärt der Gladbecker, der vor allem die derzeitige Gesamtsituation und viele politische Entscheidungen als besonders schlecht bewertet.
Auch die Teststation in Wittringen verzeichnet wieder mehr Ansturm
Auch die Teststation am Wittringer Schloss hat noch mal einen vermehrten Ansturm verzeichnet und Personal aufgestockt. Etwa 650 Tests täglich unter der Woche, 800 bis 900 am Wochenende führen die Mitarbeitenden in Gladbeck durch. „Von heute auf morgen gab es da einen großen Sprung“, beschreibt Betreiber Mike Henning. An den insgesamt 13 Teststellen, die er in NRW betreibt, schätzt er den Anteil der Ungeimpften auf etwa 80 Prozent. „Mir war nicht bewusst, dass noch so viele ungeimpft sind, die sich jetzt täglich testen lassen müssen“, gibt Henning zu.
Neue Teststelle am Glückauf-Center öffnet
Ab Mittwoch öffnet eine weitere Corona-Teststelle am Glückauf-Center. Die Firma Testcov, die bereits auf dem Festplatz Tests durchführt, hat damit einen Ersatz für ihr Testzentrum an der Hochstraße/Ecke Goetheplatz gefunden, das sie im Sommer schließen musste.Aufgrund der hohen Nachfrage kommt die Teststelle zu rechten Zeit. „Am Wochenende hatten wir wieder einen Rekordtag“, beschreibt Betreiber Patrick Schürhoff die Lage am Festplatz. Das Angebot steht Montags bis Samstags von 9-21 Uhr zur Verfügung, für die Testung ist eine Anmeldung nötig.
Für Menschen, die die Corona-Maßnahmen ablehnen, seien die Teststationen in letzter Zeit häufig ein Ventil der schlechten Laune. „Dass unsere Mitarbeiter das alles mitmachen und auch bei Regen und zwei Grad da stehen, ist nicht selbstverständlich“, dankt Henning seinem Team. Eine Samstagsschicht dürfte dahingehend eher als entspannt gewertet werden, schließlich stehen hauptsächlich Personen, die den 2G-plus-Status erreichen wollen, geduldig Schlange.
Viele lassen sich anlassbezogen testen
Viele der Wartenden testen sich anlassbezogen, weil sie etwa zu einer Geburtstagsfeier oder einem Konzert unter 2G-plus-Bedingungen gehen wollen. Unter ihnen auch Alexandra und Marco Karkowski, die sich abends mit Freunden treffen. „Wir sind zwar geimpft, haben uns aber darauf geeinigt, dass wir alle zur Sicherheit einen Test machen“, erklärt Alexandra Karkowski. Das Paar hat selbst eine Infektion durchgemacht und kann den Egoismus von Impfgegnern nicht nachvollziehen: „Man macht das ja auch tun, um andere zu schützen“, betont Marco Karkowski sowohl mit Blick aufs Impfen als auch auf die regelmäßige Testung.
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