Gladbeck. Am Samstag konnte man in Gladbeck kostenlos Bus und Bahn fahren. Doch ein riesiger Andrang blieb aus. Warum der Klimatag dennoch ein Erfolg war.

Am vergangenen Samstag fand in Gladbeck auf dem Rathausplatz der Klimatag statt. Passend dazu konnten Busse und Bahnen für 24 Stunden im gesamten Stadtgebiet kostenlos genutzt werden. Laut Christoph van Bürk, Pressesprecher der Vestische Straßenbahnen GmbH, wurde die genaue Anzahl der Bus- und Bahnfahrenden in Gladbeck am Samstag nicht geprüft. „Da es jedoch keine besonderen Vorkommnisse gegeben hat, deutet alles auf einen völlig normalen Samstag hin“, so van Bürk.

Auch der Gladbecker Klimamanager Marian Osterhoff musste bei einer Befragung einiger Besucherinnen und Besucher feststellen, dass zumindest knapp die Hälfte nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist. Den Klimatag sieht Osterhoff trotzdem als gelungen an. Auch wenn er sich Verbesserungspotenzial eingesteht.

Mit dem kostenlosen Bus- und Bahntag sollte ein Anreiz für die ÖPNV-Nutzung in Gladbeck geboten werden

Ziel der Stadt Gladbeck war es, Bürgerinnen und Bürgern mit dem kostenlosen Bus- und Bahntag einen Anreiz für klimafreundliche Mobilität zu bieten. Zahlreich genutzt wurde die Möglichkeit scheinbar nicht. „Von den Klimatag-Besuchenden, mit denen wir gesprochen haben, wussten nur knapp 60 Prozent etwas von dem Gratis-Tag“, schildert Osterhoff. „Da das Angebot aber für die ganze Stadt galt, kann es natürlich sein, dass es für andere Strecken genutzt wurde. Zum Beispiel zum Bottroper Stadtfest.“

Marian Osterhoff, Klimamanager der Stadt Gladbeck, hat am Samstag auf dem Willy-Brandt-Platz einen Klimatag im Namen veranstaltet.
Marian Osterhoff, Klimamanager der Stadt Gladbeck, hat am Samstag auf dem Willy-Brandt-Platz einen Klimatag im Namen veranstaltet. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Einen weiteren Grund für die Nicht-Annahme des Angebots sieht der Klimamanager darin, dass zeitgleich das 9-Euro-Ticket zur Verfügung stand. „Für viele eigentliche Nicht-Bahnfahrer war der Service vermutlich nichts Besonderes, weil sie den ÖPNV derzeit ohnehin günstig nutzen können“, so Osterhoff. Als gescheitert sieht er das Experiment deshalb aber nicht an. „Wir glauben immer noch daran, dass das ÖPNV-Angebot vermehrt genutzt wird, wenn es günstige Möglichkeiten dafür gibt“, betont er. Deshalb wolle man den kostenlosen Bus- und Bahntag künftig öfter anbieten.

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Gladbecker Klimamanager sieht den Klimatag als gelungen an – wenn auch mit Luft nach oben

Auch den Klimatag auf dem Rathausplatz sieht der Klimamanager im Grunde als gelungen an. „Wir haben gutes Feedback von den Besuchern und Ausstellern bekommen“, sagt Osterhoff. Auch die Organisation sei reibungslos verlaufen, und das schöne Wetter hätte dazu beigetragen, dass die Veranstaltung gut besucht war. Das Ziel, umfangreich über Klimawandel und Umweltschutz zu informieren, sei erfüllt worden. Dennoch gesteht er: „Verbesserungspotenzial gibt es immer. Der Tag hat viele neue Ideen hervorgebracht, die wir bei weiteren Veranstaltungen zum Thema Klima umsetzen werden.“

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So sei beispielsweise bei der Themenvielfalt und der Erreichbarkeit der Bürgerinnen und Bürger noch Luft nach oben. „Der Rathausplatz ist für Veranstaltungen super geeignet, liegt aber ziemlich abseits der Laufkundschaft und erreicht damit vorwiegend diejenigen, die das Event ganz bewusst aufsuchen“, erklärt Osterhoff. Das Thema Klima ziehe leider nicht so gut wie etwa ein Street-Food-Festival, das vergleichsweise besser besucht war als der Klimatag.