Gladbeck. Das Land unterstützt Gladbeck mit über 230.000 Euro. Gefördert wird die Nutzung leerstehender Kneipen und Ladenlokale. Das ist konkret geplant.
Innenstädte schrumpfen. Vor allem an den Rändern funktioniert Einzelhandel oft nicht mehr so gut. Das ist ein Trend, der auch an Gladbeck nicht vorübergeht.
Die Corona-Pandemie
könnte diesen Prozess noch beschleunigen. Um gegensteuern zu können, erhält die Stadt jetzt eine Förderung aus dem NRW-Sofortprogramm zur Stärkung von Innenstädten und Zentren.
Aus dem Förderprogramm fließen exakt 235.323 Euro nach Gladbeck
Aus diesem Topf fließen exakt 235.323 Euro nach Gladbeck. Mit dem Geld
sollen neue Ideen
für leerstehende Ladenlokale und Gastronomien entwickelt werden. Konkrete Objekte für die Förderung schweben den Experten bei der Stadt auch schon vor.
So könnte zum Beispiel der frisch gegründete Förderverein zum Erhalt des alten Rex-Kinos an der Rentforter Straße davon profitieren. Die Aktiven um Philipp Euler sind gerade dabei, die seit zwei Jahren leerstehende Kneipe „Rex-Klause“ und das Foyer des schon seit Jahren aufgegebenen Rex-Kinos zu einem Kulturzentrum umzubauen. Ende des Jahres sollen die Arbeiten fertig sein, haben sich die Ehrenamtlichen vorgenommen. In einem weiteren Schritt wollen sie dann auch den ausgebrannten Kinosaal renovieren und anschließend in das Kulturprojekt einbinden.
Insgesamt hat man bei der Stadt um die zehn bis
15 Ladenlokale im Fokus
, in die mit Hilfe des Förderprogramms neues Leben einziehen könnte. Viele der Flächen befinden sich in den Randbereichen der Innenstadt. „Wir wollen uns aber zuerst auf die Objekte in der Fußgängerzone konzentrieren“, erklärt der städtische Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. Und da seien es dann auch die etwas schwieriger zu vermietenden, kleineren Räume, die vielleicht auch nicht komplett barrierefrei sind, für die Ideen und neue Mieter gefragt seien.
Die Ladenlokale vermietet die Stadt vergünstigt an Initiativen und Start-ups
„Die Stadt verhandelt mit den Eigentümern der in Frage kommenden Flächen
über eine geminderte Miete
und würde die Räume dann auch anmieten, um sie an Initiativen oder Start-ups weiter zu vermieten“, erklärt Breßer-Barnebeck. Dazu müssen die Eigentümer bereit sein, sich auf eine auf mindestens 70 Prozent gesenkte Kaltmiete einzulassen.
Im Ermessen der Stadt
liege es dann, die alte Miete bei der Weitergabe sogar um bis zu 80 Prozent zu senken.
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So könnten durch die Projekt-Förderung für die Dauer von bis zu zwei Jahren Leerstände kreativ genutzt und Gründern eine Chance gegeben werden. Auch Dienstleister könnten die Räume anmieten. Im Fokus des Förderprogramms stehen kleinere Leerstände bis zu einer Quadratmeterzahl von 300. Die aufgegebene Kodi-Filiale an der Ecke Horster Straße/ Lambertistraße kommt also eigentlich für eine Aufnahme in das Programm nicht in Frage. „Da ist die Stadt aber gerade dabei, an einer Kombi-Lösung zu arbeiten.“ Wenn die Überlegungen abgeschlossen sind, will man sich an den Eigentümer der Immobilie wenden.
Der Onlinehandel macht dem lokalen Einzelhandel schon länger zu schaffen
„Auch wenn wir uns in Gladbeck bisher gut behauptet haben, ist der lokale Einzelhandel bereits in der
Vergangenheit durch den Onlinehandel,
durch konkurrierende Einzelhandelsstandorte auf der ‚Grünen Wiese‘ und veränderte Konsumgewohnheiten unter Druck geraten“, so der städtische Wirtschaftsförderer. Die Situation im Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie
lasse nun befürchten, dass sich diese Tendenz noch verstärken könnte, „auch wenn wir bisher beobachten, dass die Kunden lieber kleinere Innenstädte wie die in Gladbeck statt großer Zentren aufsuchen.“ Mit dem Fördergeld soll nun auch ein Zentrenmanagement angestoßen werden, um dem Problem von Leerständen und Funktionsdefiziten in der Innenstadt entgegenwirken zu können.