Gelsenkirchen. Am Sonntag wird der neue Bundestag gewählt: In Gelsenkirchen zeichnet sich aber schon jetzt ein überraschender Trend ab.

Aufgrund der Polarisierung im derzeit laufenden Wahlkampf rechnen alle Experten bei der Bundestagswahl an diesem Sonntag, 23. Februar, eigentlich mit einer deutlich höheren Wahlbeteiligung. In Gelsenkirchen zeichnet sich hingegen ein anderes Bild ab: Denn bis einschließlich Dienstag lagen dem städtischen Wahlamt 36.449 Briefwahlanträge vor. Im Jahr 2021 hatte es davon noch 48.312 gegeben. Diese Zahlen teilte die Stadt am Mittwoch mit.

Bislang knapp 12.000 Briefwahlanträge weniger als 2021

Das Bild ist jedoch noch nicht ganz aussagekräftig, weil noch bis Freitag weitere Briefwahlanträge bei der Stadt eingehen können. Die Zahl von 2021 dürfte dennoch unerreicht bleiben. Das lässt befürchten, dass die in Gelsenkirchen zuletzt traditionell schon sehr schwache Wahlbeteiligung (2021: 66,7 Prozent) erneut sehr mager ausfallen könnte.

Erfahrungsgemäß gehen die meisten Anträge gleich an den ersten beiden Tagen im Wahlamt und den beiden Wahlscheinstellen (Hans-Sachs-Haus und Horster Straße 6 in Buer) ein. Das war auch diesmal so: Am 30./31. Januar waren es 12.795. Am 25./26. August 2021 hatte diese Zahl laut Stadt bei 10.947 gelegen.

Auch die Zahl der Wahlberechtigten ist zurückgegangen

Auch die Zahl der Wahlberechtigten ist zurückgegangen. Durften 2021 noch 168.496 Bürgerinnen und Bürger ihre beiden Stimmen abgeben, so sind es an diesem Sonntag nur noch 165.365. Für alle, die erst am Sonntag im Wahllokal abstimmen wollen: Diese sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Neben der Wahlbenachrichtigung muss auch ein Lichtbildausweis mitgebracht werden. Die Auszählung der Stimmzettel nach 18 Uhr ist öffentlich und kann von Interessierten beobachtet werden.