Gelsenkirchen-Buer. Am ehemaligen Amtsgericht in Gelsenkirchen-Buer wird weitergebaut. Wohnungskonzern Vivawest nannte auch einen Termin für die Fertigstellung.
Das ist eine gute Nachricht für Buer, vor allem für die Anwohnerinnen und Anwohner am Goldberg: Auf dem Gelände des ehemaligen Amtsgerichtes wird bald weitergebaut. Das gab der Gelsenkirchener Wohnungskonzert Vivawest jetzt bekannt. Seit der Insolvenz des Bauunternehmens Harfid im September 2022 hatten die Bauarbeiten an dem Projekt geruht, es drohte eine Bauruine zu werden. Jetzt sollen die Arbeiten wiederaufgenommen werden.
Vivawest habe zwei Neubauvorhaben von Harfid übernommen, teilte das Unternehmen in einer Presseerklärung mit, neben dem Projekt in Buer auch ein weiteres in Essen (Barbarakirchgang). Damit ist die Zukunft auch der beiden letzten der insgesamt fünf Neubau-Projekte, die Vivawest mit Harfid umsetzen wollte, geklärt. Insgesamt geht es um rund 470 Wohnungen in Bochum (2), Essen, Gelsenkirchen und Leichlingen. „Durch die Insolvenz des Essener Bauunternehmens im Jahr 2022 mussten Lösungen gefunden werden, die Projekte anderweitig wirtschaftlich weiterzuführen“, so Vivawest-Sprecher Jens Rostek.
Das war die Besonderheit an dem Bauvorhaben in Gelsenkirchen-Buer
Bei den Vorhaben in Gelsenkirchen und Essen habe die Besonderheit darin bestanden, dass Vivawest mit Harfid im Vorfeld vereinbart hatte, die Projekte erst nach Fertigstellung schlüsselfertig zu übernehmen. „Daher bestand im laufenden Insolvenzverfahren der verschiedenen Gesellschaften der Harfid-Unternehmensgruppe keine Möglichkeit, Zugang zu den Grundstücken bzw. Baustellen zu erhalten und diese wie in den anderen drei Projekten durch einen Generalunternehmer weiterführen zu lassen“, schreibt Sprecher Rostek.
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Das war offenbar nicht so einfach: Vereinbarungen mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Gläubigern der verschiedenen Gesellschaften der Harfid-Unternehmensgruppe mussten geschlossen werden. Doch das sei jetzt geschafft. „Wir freuen uns, dass wir nach einem langwierigen Prozess nun endlich auch in Gelsenkirchen und Essen Handlungsfähigkeit erlangt haben und die Projekte weiterbauen können“, sagt Uwe Eichner, Vorsitzender der Vivawest-Geschäftsführung.
Vor dem Weiterbau könnte die Abrissbirne stehen
Es könne allerdings sein, dass man in Buer bereits halbfertige Gebäude abreißen müsse, so Eichner. „Da beide Baustellen lange Zeit stillstanden und dabei der Witterung ausgesetzt waren, gehen wir davon aus, dass wir zunächst Rückbau-Maßnahmen vornehmen müssen, um anschließend den Neubau wie geplant zu realisieren“, so der Geschäftsführer. Da Vivawest bislang zu dem Grundstück keinen Zugang hatte, könnten Experten erst jetzt beurteilen, ob und in welchem Umfang das nötig sein wird.
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Immerhin gibt Vivawest eine Prognose ab, wann die Häuser stehen sollen: Laut aktuellen Planungen soll das Projekt in der Goldbergstraße in gut zwei Jahren fertigstellt werden.
Das sind die Pläne für die neuen Wohnungen am Goldberg
An den Planungen ändere sich nichts, sagte Jens Rostek. Auf dem Gelände in fußläufiger Entfernung zur Buerschen Innenstadt, zwischen Busbahnhof und den beiden Gymnasien am Goldberg gelegen, sollen 107 Wohneinheiten in mehreren fünfgeschossigen Gebäuden entstehen. Geplant sind darüber hinaus auch Autostellplätze, 82 in einer Tiefgarage sowie 30 Außenparkplätze. Die Wohnungen werden zwischen 51 und 80 Quadratmeter groß.
Bereits im September 2021 hatten Vertreter von Vivawest und Harfid die Pläne in der Bezirksvertretung Nord vorgestellt, damals war noch die Rede davon, dass die Bauarbeiten bis Oktober 2023 abgeschlossen seien würden. Daraus wurde bekanntlich nichts: Das Essener Unternehmen Harfid meldete im September 2022 Insolvenz an, da waren die Bauarbeiten an der Goldbergstraße schon zum Stillstand gekommen.