Gelsenkirchen. Zentralbad ist schon lange abgerissen. Wo einst eine neue Polizeihochschule hin sollte, soll ein Bildungscampus gebaut werden - das wird dauern.

Nach monatelanger Debatte in verschiedenen Gremien hat der Rat der Stadt Gelsenkirchen im Frühjahr 2024 beschlossen, den Weg dafür freizumachen, dass auf dem ehemaligen Zentralbadgelände ein „neues Zukunftsquartier“ mit einem großen Bildungscampus entstehen soll. Dabei soll insbesondere die Modernisierung der Berufskollegs vorangebracht werden.

Zur Erinnerung: Kern des Beschlusses ist, dass ein erstes, zentrales „Bildungs- und Innovationsgebäude“ neben dem neuen Zentralbad entstehen und es– dem „Campusgedanken“ folgend – auch Büroräume (Co-Working-Spaces), öffentliche Mensa- und Gastrobereiche und verschiedene „innovative Nutzung“ geben soll.

Diese Pläne hatte die Stadtverwaltung mit OB Karin Welge an der Spitze vorgestellt, nachdem klar war, dass ein neuer Campus für die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) nun doch in Herne und eben nicht wie erhofft in Gelsenkirchen entstehen soll.

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Während die Pläne für ein neues Zentralbad weit gediehen sind, gibt es für den Bildungscampus noch kein konkretes Datum. Baubeginn für das Zentralbad soll Mitte 2025 sein, die kalkulierte Gesamtinvestition liegt bei rund 40 Millionen Euro, plus weiteren Kosten für den Anschluss an einen zweiten Bauabschnitt auf dem Grundstück.

Bislang hieß es seitens der Stadt, dass das neue Schwimmbad Ende 2026 fertiggestellt sein soll. Daran, dass dieser Zeitplan tatsächlich eingehalten werden kann, gibt es durchaus Zweifel. Mitunter ist auch von 2027 die Rede. In Kürze soll es zum Zentralbad-Neubau weitere Details geben.

So soll es in etwa aussehen, das Hauptbecken im neuen Zentralbad Gelsenkirchen.
So soll es in etwa aussehen, das Hauptbecken im neuen Zentralbad Gelsenkirchen. © Unbekannt | Stadt Gelsenkirchen

Bekanntermaßen soll der Neubau unter anderem ein 50-Meter-Becken mit acht Bahnen, ein Lehrschwimmbecken sowie eine Sprungbrettanlage und eine Zuschauertribüne umfassen. Darüber hinaus soll es möglich sein, das Hauptbecken in zwei 25-Meter-Becken zu teilen.

Den Vereinen soll der Wunsch nach einer Zuschauertribüne mit Platz für rund 200 Zuschauer erfüllt werden. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Nichtschwimmern ist zudem ein Nichtschwimmerbecken vorgesehen, das der Dimension von zwei üblichen Nichtschwimmerbecken entspricht.

Neuer Bildungscampus in Gelsenkirchen wird noch Jahre dauern

Wann schließlich über und neben dem neuen Zentralbad ein Bildungscampus stehen wird, lasse sich hingegen noch nicht sagen. Derzeit werde das Raumprogramm erstellt. Die ausgearbeiteten Pläne sollen dann noch möglichst in dieser Ratsperiode – also vor der Sommerpause – von der Politik beschlossen werden, sodass dann die Ausschreibungen beginnen können.

Das Projekt werde die Stadt Gelsenkirchen voraussichtlich mehr als 100 Millionen Euro kosten. Eine seriöse Rechnung sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch gar nicht möglich, heißt es auf Nachfrage. Derweil würden auch Fördermöglichkeiten durch das Land geprüft. Dass der Campus deutlich vor 2030 fertiggestellt sein könnte, gilt indes als unwahrscheinlich.

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