Gelsenkirchen. Zehn Jahre lädt Adriano Gobbo (73) in seine Weihnachtswelt. Gelsenkirchens Außenstelle des Nordpols strahlt wie Las Vegas. Wie schafft er das?
„Dieses Jahr war der Hammer! So viele Leute habe ich noch nie bei mir gesehen“, sagt Adriano Gobbo und freut sich besonders zu seinem zehnjährigen Jubiläum über diese Anerkennung. „Die Leute kommen von überall her“, so der 73-Jährige, der mittlerweile auch viel mediale Aufmerksamkeit erfährt. Fernsehpräsenz inklusive. Das Schönste für ihn aber ist: „Die Menschen, die zu mir kommen, sind begeistert. Sie spüren die Magie von Weihnachten.“
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Kein Wunder. Denn in diesem Jahr hat sich der Horster Italiener selbst übertroffen. „Ich wollte unbedingt in diesem Jahr ein kleines Las Vegas gestalten“, sagt er mit leuchtenden Augen. Sein Hinterhof sollte in diesem Jahr ebenso erstrahlen – in weihnachtlichem Glanz. Mit seiner Weihnachtswelt verzaubert er regelmäßig Klein und groß und sorgt bei den Gästen für magische Momente. Dass ihm das den Ruf eingebracht hat, an der Essener Straße in Horst eine Außenstelle des Nordpols zu betreiben, ist wenig verwunderlich.
Dieser Gelsenkirchener ist im besten Sinne „weihnachtsverrückt“
„Dafür gibt es gar kein Wort mehr“, sagt der Italiener und spielt darauf an, dass ihn manch einer für ein bisschen verrückt hält. Weihnachtsverrückt. „Was vor zehn Jahren mit einer Hütte angefangen hat und wirklich nur ein Hobby war, ist heute echte Arbeit.“ Denn sein Hinterhof ist eine eigene kleine Welt. Die beleuchtete Fassade an der Straße weist schon darauf hin. Hinter einem Durchgang öffnet sich diese besondere Welt.
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Hinten links ist seit einigen Jahren ein Weihnachts-Express in einer Hütte aufgebaut. Liebevoll hat Adriano Gobbo hier eine Zugstrecke angelegt und kreativ gestaltet. Über den Köpfen der Kinder dreht ein Zug mit vielen Waggons seine Runden durch die winterliche Welt. Im dritten Jahr ist in diesem Holzhaus, das ja auch ganz gut ein Stall sein könnte, eine große Krippe aufgebaut. Denn bei allem amerikanischen Weihnachtsschmuck geht es Adriano Gobbo besonders um die tiefere Bedeutung des Festes.
Weihnachten als Fulltime-Job
Für ihn ist Weihnachten ein Fulltime-Job: Ab Januar tüftelt er stets über neuen Ideen und humorvollen Effekten. So wird man in der Weihnachtswelt bei jedem Wetter eingeschneit. Das runde einmal mehr die üppige Beleuchtung ab. „Das ist so viel. Mehr geht nicht.“ Menschen zum Fest glücklich zu machen, das treibt den „Weihnachtsmann“ an, auch wenn er immer wieder mit dem Gedanken spielt, sich zur Ruhe zu setzen, weil er sowohl die viele Arbeit als auch die Kosten alleine stemmt – und es dann doch nicht übers Herz bringt. „Ich hoffe, in diesem Leben habe ich meine Pflicht getan.“ Dann kommen ihm die Tränen. „Aber all dies wäre nicht möglich gewesen, wenn meine Frau nicht immer an meiner Seite gewesen wäre.“ Denn natürlich ist sie, quasi die Mrs. Santa von Horst, aktuell auch im Einsatz für die vielen Gäste.
Adrianos Weihnachtswelt an der Essener Straße 94 ist noch am Freitag, 20. Dezember, Samstag, 21. Dezember, und Sonntag, 22. Dezember, von 17 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Am Samstag sind ab 17 Uhr die „Gartenfreunde Alcatraz“ zu Gast und backen Reibekuchen und Waffeln.