Gelsenkirchen. Der Circus Probst gastiert wieder in Gelsenkirchen. Bei der Premiere am Freitagabend droht die Show erst zu platzen und endet dann atemberaubend.
Seit vielen Jahren schon schlägt der Circus Probst jeden Dezember seine Zelte in Gelsenkirchen auf. Seit ebenso langer Zeit begeistern die Künstler und Macher ihr Publikum mit immer wieder neuen Shows, atemberaubender Akrobatik, fantastischer Musik, bezaubernden Kostümen und einer charmanten Portion Witz.
Und nichts weniger hatte sich das Circus-Team auch für die Premiere am Samstagabend (14. Dezember) für diesjährige Show vorgenommen: Es sollte der perfekte Start in die „Fairytales - Märchen“-Reihe werden. Doch es kam anders. Zwischenzeitlich drohte sogar die Vorstellung mittendrin zu platzen.
Dabei ging der Abend vielversprechend los, mit herrlichen Harmonien, Elfen, Kobolden, Hexen und Magiern, die das Publikum verzauberten. Während sich der Plot - eine Mischung aus Cinderella, Aladdin, Eiskönigin und mehr - wie gewollt immer weiter entwickelte, waren die Techniker schon ein erstes Mal gefordert, nachdem gleich zu Beginn das Mikrofon der Sängerin und Moderatorin der Show versagte.
Premierenvorstellung des Circus Probst in Gelsenkirchen: Plötzlich Stille und leere Manege war
Dieses Problem jedoch konnte schnell behoben werden, sodass sich im weiteren Verlauf Akrobatik, kleinere Clown-Einlagen, Gesang und Zauberei abwechselten und einen kurzweiligen Abend in Gelsenkirchen versprachen - bis es plötzlich ziemlich still wurde.
Singend und tanzend hatte Musicaldarstellerin Lilly aus Essen bis zu diesem Moment, zusammen mit ihrem Partner versucht, einen verzauberten Schuh zu finden. Doch jetzt versagte die Technik vollends, alle Mikrofone verweigerten ihren Dienst, was die Zuschauer in diesem Moment noch nicht wussten.
Als die Manege eine Weile leer blieb, wurde es allmählich unruhig im Zelt. Sollte es das gewesen sein? Wird die Vorstellung nicht fortgeführt? Die Irritation des Publikums war zu spüren - bis Lilly ins Licht trat, während Techniker und Helfer aufgeregt hin und herliefen. Ohne Verstärker versuchte die Sängerin dem Publikum zu erklären, was los war, räumte ein, dass sie selbst gerade ein „klein wenig überfordert“ sei und bot sich zusammen mit ihrem Duettpartner kurzerhand als „menschliches Wunschradio“ an. Wo, wenn nicht im Circus, gilt schließlich stets das Motto: The Show must go on!
Das Gelsenkirchener Publikum zeigte viel Empathie und nahm die Premieren-Panne gelassen. Statt durch die Manege fliegende Akrobaten zu bestaunen, sangen die Circus-Besucher zusammen nun vom Publikum gewünschte Weihnachtsklassiker wie „Last Christmas“ und „In der Weihnachtsbäckerei“ im Chor. Währenddessen arbeiteten Techniker im Hintergrund mit Hochdruck daran, die Störung zu beheben, was ihnen tatsächlich auch wenig später gelang.
Der Circus Probst gastiert wieder in Gelsenkirchen. Bei der Premiere am Freitagabend droht die Show zwischenzeitlich zu platzen und endet dann atemberaubend. pic.twitter.com/8zh3u4YkfR
— Sinan Sat (@sinan_sat) December 14, 2024
Nach der ungewollten Unterbrechung, die zur großen Weihnachts-Chorprobe wurde, entfaltete die Show ihre ganze Magie. Was folgte, waren artistische Meisterleistungen, respektable Dressur-Nummern und ein spektakuläres Finale in der „Kugel des Todes“, in der sieben(!) Motorradfahrer auf kleinstem Raum perfekt harmonierten. Das Ganze war einmal mehr eingebettet in ein wahrlich märchenhaftes Spiel aus fantastischem Gesang und Kostümen, wofür es am Ende auch minutenlangen Applaus eines begeisterten Publikums gab - trotz Panne.
Vorstellungszeiten sind täglich um 15 und 19.30 Uhr, Heiligabend nur um 14 Uhr, am 5. Januar nur um 15 Uhr, am 16. und 17. Dezember spielfrei; Eintritt von 22/18 bis Loge 50/44 Euro, Vorverkauf online unter www.gelsenkirchener-weihnachtscircus.de, in allen bekannten Reservix-VVK-Stellen, Tickettelefon und Infos: 0209 177 99 90