Gelsenkirchen-Buer. Das Zutz in Gelsenkirchen-Buer bekommt neue Besitzer: Dominik und Brian Zutz verabschieden sich. Die beiden „Neuen“ kennen sich in Buer gut aus.
„Die Brüder Zutz übernehmen das Zutz“: Vor gut eineinhalb Jahren war diese schöne Überschrift in der WAZ zu lesen. Zwei Brüder aus Hessen, die zufällig genau so hießen wie eine Gaststätte in Gelsenkirchen-Buer, hatten diese übernommen. Jetzt geht diese Epoche zu Ende: Das Zutz kommt zum neuen Jahr in neue Hände.
Die Vorgeschichte ist bekannt: Die Traditionskneipe Zutz an der Rottmannsiepe, in den 1980er-Jahren eröffnet, stand im Jahr 2017 vor dem Aus. Um das zu verhindern, schlossen sich einige Stammgäste zusammen, gründeten eine GmbH und übernahmen das Zutz. Von Anfang an war allerdings klar, dass das kein Dauerzustand sein würde: Erklärtes Ziel der Gesellschaft war, den Gaststättenbetrieb aufrechtzuerhalten, bis ein neue Inhaber gefunden werden konnte.
Zutz-Nachfolger kommen aus Gelsenkirchen-Buer
Das dauerte länger als zunächst gedacht – das lag auch an der Corona-Pandemie mit den dazugehörigen Problemen. Doch es war während eines Corona-Lockdowns, dass sich eine Lösung für das Problem auftat: Damals saßen die Brüder Dominik und Brian Zutz bei sich daheim in Hessen und googelten ihren Namen. Dabei stießen sie auf die gleichnamige Kneipe in Buer – genau gesagt auf den Orangenlikör „Original Zutz Lockdown“, den das Zutz damals auf der Karte hatte.
Die Brüder nahmen Kontakt zu den Gesellschaftern auf, man fand sich gegenseitig sympathisch, und im April 2023 übernahmen Dominik und Brian Zutz schließlich den Betrieb in Buer. Die beiden blieben allerdings in Hessen wohnen und engagierten einen Betriebsleiter fürs Tagesgeschäft. Jetzt ziehen sich die Brüder aus Gelsenkirchen zurück – und präsentieren gleichzeitig ihre Nachfolger. Diese wiederum kennen sich in der Buerschen Gastroszene sehr gut aus.
Neuer Geschäftsführer betreibt auch ein Pizza-Restaurant
„Neue Geschäftsführer der Gastro-Zutz GmbH werden Fitim Xani und Prparim Ala – letzterer ist vielen in Buer bekannt unter seinem Spitznamen Paps“, erläutert Dominik Zutz. Fitim Xani ist ein Nachbar: Er betreibt die kleine, aber feine Pizzeria „Pizza-Pasta“ auf der anderen Seite der Skulpturenwiese in Buer. Bereits jetzt arbeitet er mit dem Zutz zusammen, ab Januar leitet er gemeinsam mit Prparim Ala die Geschicke des Lokals. „Durch diese Nachbarschaft ist nicht nur eine geschäftliche Zusammenarbeit, sondern auch eine Freundschaft entstanden, sodass es für uns naheliegend und selbstverständlich war, zunächst Fitim Xani anzusprechen, ob er Interesse an der parallelen Übernahme des Zutz habe“, erläutert Dominik Zutz.
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Xani und Ala betonen, dass sich das Personal und die Gäste nicht auf viele Änderungen werden einstellen müssen: „Wir werden das Zutz in bewährter Form weiterführen“, sagt Xani. So werde es wie bisher das bekannte Frühstücksangebot geben, genauso wie regelmäßige Musikevents sowie Partys in der bekannten Form. „Die wichtigste Änderung wird sein, dass das Zutz ab Januar wieder über ein eigenes Speiseangebot für die Abendküche verfügen wird“, sagt der neue Geschäftsführer. „Dieses werden wir mit den von Pizza-Pasta angebotenen Speisen abstimmen und so sicherstellen, dass sich das Angebot im Ergebnis vergrößert.“ Vom 1. bis zum 13. Januar wird das Zutz für kleinere Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten geschlossen, ab Dienstag, 14. Januar, ist wieder geöffnet.
Und die Brüder Zutz? „Wir mussten erkennen, dass man einen Gastronomiebetrieb nicht gut aus der Ferne leiten kann“, sagt Dominik Zutz. Nach über eineinhalb Jahren habe sich gezeigt, dass die zeitlichen Belastungen zu groß werden – beide Brüder sind berufstätig. „Das Zutz und seine Gäste sowie das Personal verdienen und benötigen mehr Präsenz vor Ort durch die Inhaber, welche wir nicht in höherem Maße leisten können“, so Zutz weiter. „Wir sind daher froh, mit Fitim Xani und Prparim Ala zwei in Buer wohnende versierte Personen unseres Vertrauens gewonnen zu haben, die das Zutz in unserem Sinne und auch im Sinne unserer Vorgänger weiterführen werden.“
Die Kneipe, die ihren Namen trägt, haben die beiden Brüder aber nichtsdestotrotz ins Herz geschlossen. „Wir werden dem Zutz weiterhin treu bleiben und immer wieder vorbeischauen“, sagt er.