Marl. Der „größte Eintagesmarkt der Region“ in Marl-Polsum, in Gelsenkirchens Nachbarschaft, war wieder ein großer Erfolg. Was an ihm so besonders ist.
Eintägige, oder zumindest kurzzeitig stattfindende Weihnachtsmärkte boomen in Gelsenkirchen. In direkter Nachbarschaft, im Marler Stadtteil Polsum, da gibt es aber sogar „de größten Eintagesmarkt in NRW“, weiß Bürgermeister Werner Arndt und lobt das Engagement der Menschen am Ort, die den 34. Markt im Ort präsentieren. Ehrenamtlich haben sie einmal mehr fast ein ganzes Jahr dafür gearbeitet. Und die Gäste, deren Zahl über den Tag hinweg deutlich fünfstellig ist, nehmen das Angebot gern an – darunter natürlich auch viele Gelsenkirchener.
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Während die meisten kommen, um zu schauen, was sich ihnen hier bietet, sind einige selbst eine Attraktion: Nadine Fischer nämlich ist mit ihren drei Alpakas gekommen. „Wir besuchen jedes Jahr mit ihnen den Polsumer Weihnachtsmarkt. Die Tiere sind froh, wenn sie im Winter unter Menschen kommen. Das machen sie gern. Besonders unsere Sina hier“, zeigt die Alpaka-Halterin auf ein hellbraunes Tier, das interessiert die Menschen betrachtet und sich geduldig streicheln und fotografieren lässt. „Es ist so schön, den Besucherinnen und Besuchern hier Freude zu schenken.“
Weihnachtsmarkt in Gelsenkirchener Nachbarschaft lebt vom Lokalkolorit
Der Weihnachtsmarkt lebt vom Lokalkolorit. Auch dem der Händler. Viele Menschen aus dem Ort zeigen, wie kreativ sie das ganze Jahr über arbeiten. So wie Claudia Jansen, die Kuscheltiere und Schmusetücher häkelt. „Ich habe schon als Kind gern gehäkelt. Und so ist es bis heute geblieben“, erzählt sie und zeigt, was sie noch im Repertoire hat. Zum Beispiel ein gehäkeltes Räppelchen für Kinder in der Gestalt eines Lämmchens.
Einige Meter weiter stellt Rita Hoffmann ihre Arbeiten aus. Die Polsumerin zeigt Acrylbilder, Postkarten – und Steinbilder. In Objektrahmen hat sie aus Steinen und kleinen anderen Elementen Figuren, ja ganze Szenen aufgebracht, die kleine Geschichten erzählen. Mal handeln sie von einem Radfahrer, mal von einer großen Liebe. „Der schönste Weg ist der gemeinsame“, ist darunter zu lesen. Diese lebensnahe Szenen kommen gut an, erzählt Rita Hoffmann, die immer neue Motive entwirft. „Jede Anregung aus dem Alltag wird eingearbeitet“, sagt sie und lacht.
Zum Ende gibt es dieses Mal eine Après-Ski-Party
Er ist so schön und gut besucht wie immer, der Weihnachtsmarkt in Polsum. Als wäre nie etwas gewesen. Dabei hatte der Markt pandemiebedingt länger pausiert und erst im vorigen Jahr einen vorsichtigen Neuanfang gewagt. Umso größer sei bei allen Beteiligten die Freude, dass man anknüpfen kann an frühere Erfolge, sagt Klaus Heydasch aus dem Organisationsteam. „Man kann sogar sagen, die Pandemie hat uns nach vorn gebracht. Wir haben uns als Team neu aufgestellt – und verjüngt. Jetzt haben wir gute neue Leute mit kreativen Ideen mit uns Gründungsmitgliedern vereint.“ Gemeinsam wagt man sogar Neues: Auf das klassisch-weihnachtliche Bühnenprogramm folgt in diesem Jahr nicht wie sonst eine rockige musikalische Weihnachtsshow, sondern eine Après-Ski-Party mit Musik aus Tirol.