Gelsenkirchen. Die erfolgreiche Sängerin Lary wuchs an der Bochumer Straße auf. Jetzt spielt sie hier das Abschlusskonzert ihrer Tour. „Es wird emotional.“
Lary ist Gelsenkirchens aktuell bekanntester Pop-Export. Und die Fahne für ihre Heimatstadt hält die Wahl-Pariserin, Sängerin und Schauspielerin („Berlin Kills Me“, „Rock ‚N‘ Roll Ringo“) auch auf internationalen Bühnen hoch. Aber selbst nach drei Studioalben und einer Diamantenen Schallplatte („So wie du bist“), hat die 38-Jährige nie an der Emscher gespielt. Dafür lesen sich die Stationen ihrer „Stereo Noir“-Tour jetzt wie der Tour-Plan von Taylor Swift (der Lary vor ihrer Show auf Schalke in der „FAZ“ übrigens mal von A bis Z erklärte, was sie über „Swiftkirchen“ wissen muss). Heißt: Paris, München – und eben Gelsenkirchen, am 12. Februar 2025, natürlich in der Heilig-Kreuz-Kirche. Warum das Konzert in ihrer Heimat, nur wenige Meter von ihrem Elternhaus entfernt, ein ganz besonderes Ereignis werden soll, erklärt die Ückendorferin im WAZ-Interview.
Lary, wenn du heute vor der Heilig-Kreuz-Kirche stehst, welche Erinnerungen kommen da hoch?
Die Heilig-Kreuz-Kirche steht 100 Meter von meinem Elternhaus entfernt. Arztbesuche, Schulweg, erste Liebe, Pommes oder Eis holen: Mein Weg führte jahrelang jeden Tag an dieser Kirche vorbei. Deshalb ist sie fester visueller Bestandteil all meiner Kindheits- und besonders Jugenderinnerungen in Ückendorf.
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Was bedeutet es für dich, in dieser Location zu spielen – und dann auch noch am letzten Tag der Tour?
Ich habe Gelsenkirchen bewusst als Abschlusskonzert gewählt, einmal weil ich noch nie Zuhause gespielt habe, aber auch weil dieser Ort für mich mit so vielen Erinnerungen verbunden ist. Ich wollte unbedingt dort spielen. Es fühlt sich ein bisschen an, als würde sich der Kreis schließen. Ich denke, das wird sehr emotional.
Was hast du dir Besonderes für die Show in deiner Heimat einfallen lassen?
Das wird natürlich nicht verraten, aber generell setze ich meistens eher auf eine ehrliche Connection mit den Leuten als auf eine Show mit großem Tamtam. Ich mag es, das Publikum in meine Welt einzuladen und dann mal zu schauen, was wir dort gemeinsam daraus machen. Im besten Fall kommt man sich näher.
Du hast auch über Gelsenkirchen hinaus bewusst kleine Locations für die Tour gewählt. Welche Atmosphäre willst du schaffen?
Meiner Erfahrung nach transportieren sich meine Texte und meine Stimme am besten, je weniger drumherum los ist. Deshalb haben wir uns bemüht, eine eher intime Atmosphäre zu kreieren. In meiner eigenen Erfahrung als Konzertgast sind mir die Abende in kleiner intimer Atmosphäre am stärksten im Gedächtnis und auch im Herz hängen geblieben.
Wirst du Songs aus deinem ganzen Werk spielen oder fokussierst du dich auf dein aktuelles Album „Stereo Noir“?
Ich fokussiere mich auf „Stereo Noir“, aber ein, zwei trips to memory lane und vielleicht auch einen kleinen Vorgeschmack darauf, was meine Fans im nächsten Jahr erwartet, wird es natürlich geben.
Du hast zuletzt im Rahmen der Reihe „jTakeover!“ in der Philharmonie in Essen gespielt. Was war das für eine Erfahrung?
Abgesehen davon, dass es völlig verrückt schön ist, in der Philharmonie, in dieser erhabenen, erleuchteten Atmosphäre in einem sehr besonderen musikalischen klassischen Set-up meine Lieder zu teilen, ist es immer wieder sehr intensiv im Ruhrgebiet zu spielen, einfach weil so viele Erinnerungen und Menschen, die mich geprägt haben, hier zu Hause sind. Da ist man schon immer noch ganz anders man selbst.
Mit Miki (Mihalj Keken, der Geiger, Crossover-Künstler und Macher hinter den „jTakeover!-Konzerten“, Anm. d. Red.) verbindet mich eine über 15-jährige Freundschaft und auf Essener Bühnen habe ich viele meiner ersten musikalischen Schritte unternommen. Alles in allem hat mich der Abend sehr berührt und ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und die Möglichkeit, auf solch einer Bühne stehen zu dürfen.
Du bist aktuell wieder viel im Studio. Was können wir bald von dir erwarten?
Kein Plan. Wenn man schon vorher weiß, wo man hin möchte, gibt es nur einen Weg und wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.
Tickets für Larys „Stereo Noir“-Tour gibt es über die Bio auf ihrer Instagram-Seite (instagram.com/larypoppins). Tickets für die Show in Gelsenkirchen kosten 31,40 Euro. Mehr über die Show erfahren kann man auch bei Emschertainment (emschertainment.de/veranstaltungen/stereo-noir-tour-2025).