Gelsenkirchen. Erleichterung bei Gelsenkirchens Klinikträgern: Die letzten Widersprüche gegen einige Begrenzungen haben Teilerfolge erzielt. So geht es weiter.
Gestrichene Leistungsgruppen, fehlende Übergangsfristen: Die ersten Vorschläge des Landes beziehungsweise der Bezirksregierung Münster, die für die Gelsenkirchener Kliniken zuständig ist, zu künftigen Angeboten der Krankenhäuser in der Stadt stießen bei den Trägern auf nur sehr bedingte Gegenliebe. Vor allem der Ansatz, vorhandene Angebote mit einer dafür umfangreich aufgebauten Struktur von heute auf morgen nicht mehr abrechnen zu dürfen, löste nur noch Kopfschütteln aus. Nach dem zweiten Anhörungsverfahren des Landes gilt nun für alle Häuser im Land: Es gibt eine Karenzzeit für die entfallenen Leistungsgruppen bis Ende März 2025.
Die Zugeständnisse gehen allerdings noch deutlich weiter. Die KERN katholischen Kliniken, die in Gelsenkirchen drei Krankenhäuser unterhält, geht nun davon aus, dass die ertragreiche Knie- und Hüft-Endoprothetik bis Ende 2029 sowohl im Marienhospital Ückendorf als auch St. Marien Hospital Buer fortgeführt und abgerechnet werden darf. Erst dann müsse eine Konzentration dieses Angebots in Buer erfolgen als endoprothetisches OP-Zentrum. KERN-Sprecher Wolfgang Heinberg erklärt: „Dass es bei der aktuellen Veröffentlichung des Ministeriums im Bereich Endoprothetik zu redaktionellen Irrtümern beziehungsweise Bürofehlern gekommen ist, haben wir zur Kenntnis genommen. Wir wissen, dass die Fallzahlen im Feststellungsbescheid im Dezember korrigiert werden.“ Auch die Gefäßchirurgie darf nun bis 2030 in Buer und Ückendorf arbeiten und abgerechnet werden. Ab 2031 sollen dann die Pläne für ein Gefäßzentrum am Marienhospital Gelsenkirchen umgesetzt werden.
Nach der letzten Anhörung hatte die KERN-Geschäftsführung - ähnlich wie viele andere Träger - über die fehlende Planungssicherheit geklagt. Wenn es beim jetzigen Stand bleibe, so Heinberg, freue man sich im Unternehmensverbund über „in gewissem Umfang Planungssicherheit“.
Im Verbund bleiben alle Leistungen erhalten - Ausbau der Frühreha in der Neurologie
Auch das Evangelische Klinikum ist froh über die eingeräumten Karenzzeiten. Hier macht die Geriatrie, die nun an anderen Standorten des Evangelischen Verbundes mit seinen sieben Kliniken konzentriert wird, ab März 2025 mehr Platz für die neurologische Frührehabilitation. Gemeinsam mit der Stroke Unit hat das Haus damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.
Auch die Endoprothetik - im Fall der Klinik an der Munckelstraße der Ersteinsatz von Hüft- und Kniegelenken - bleibt als Leistungsgruppe am Standort erhalten. Der hier vorhandene Cori-Roboter und die Expertise habe für die Konzentration auf diesen Standort gesprochen. „Die vom Ministerium aufgeführten Fallzahlen sind in den ersten beiden Jahren auch nur ein Anhaltspunkt aufgrund der bisherigen Fallzahl in der Region“, erklärt Geschäftsführer Olaf Walter. Eine mögliche Begrenzung in der Abrechnung sei erst für später geplant. Auch die Angebote im Bereich der Kardiologie bleiben erhalten.
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