Gelsenkirchen-Horst. Die Jecken vom Pütt stellen erstmals die Tollitäten. Für die bevorstehende Session hat sich nun dieser Kompromiss gefunden.
Jetzt ist es raus: Das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval hat die neuen Tollitäten präsentiert, die zum ersten Mal die Farben der noch jungen „Jecken vom Pütt“ präsentieren. Neben dieser gibt es auch weitere Besonderheiten, die, so war es am Freitag im Schloss Horst zu hören, durchaus zukunftsweisend sein können. Denn die Prinzenpaare und ihre Garden sind ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Vereine. „Wir geben dem Motto des Festkomitees, es lautet nämlich Hand in Hand, ein Gesicht“, erklärt der erste Vorsitzende Reinhard Ostermann von den Jecken.
Karneval: Für die neue Session rücken die Gelsenkirchener Vereine zusammen
Das Stadtprinzenpaar wird gestellt von dem Karnevalsverein aus dem Gelsenkirchener Norden. Keine Frage. Nach nur 13 Jahren Vereinsgeschichte jedoch ist noch nicht jede Gruppe in den eigenen Reihen gewachsen. „Wir hatten keine Prinzengarde, wir hatten kein Kinderprinzenpaar und dazu auch keine Garde – aber jetzt haben wir alles.“ Bedeutet: „Wir haben uns zunächst an den KC Grün Weiß Resse gewendet“, sagt Ostermann. Der Verein sei sofort bereit gewesen, die Jecken zu unterstützen und stellt nun die Prinzengarde. Das Kinderprinzenpaar fand man dann in den Reihen der Erler Funken.
„Am Samstag, 16. November, wird nicht nur der Hoppediz geweckt, sondern auch der Berggeist – zur selben Zeit und auf derselben Bühne.““
Insgesamt habe man eine großartige Unterstützung erlebt, die nach Meinung Ostermanns Schule machen könnte. „Auch unabhängig vom Karneval, ganz generell im Vereinsleben wird es künftig anders kaum mehr möglich sein, so große Projekte auf die Beine zu stellen. Warum also nicht gemeinsam ein gemeinsames Ziel erreichen? Das ist ein Zeichen für ein Miteinander – ohne Leuchtturmdenken.“
Wie das genau funktioniert? Mit gegenseitigem Verständnis. Im Falle der Jecken vom Pütt bedeutet das auch, gemeinsam ein Gefühl zu entwickeln für die bergmännischen Traditionen. „Wir haben einen Kennenlernnachmittag veranstaltet und sind mit einer großen Gruppe ins Trainingszentrum Bergbau nach Recklinghausen gefahren. Da haben die Kinder zum Beispiel den Abbauhammer einmal selbst in der Hand gehalten.“ Und eine ganze Menge gelernt über die Lokalgeschichte.
Gelsenkirchener Dreigestirn: Silke Wessendorf, Dominic Mierlita und Detlef Schütt
Bleibt noch eine Frage: Wie hat man das traditionelle Dreigestirn der Jecken mit dem Stadtprinzenpaar überein gebracht? Mit einem Kompromiss. Stadtprinz Dominic Mierlita wird auch als Steiger durch die Säle ziehen, Stadtprinzessin Silke Wessendorf ist in Personalunion Bergjungmann, und Ehrenhauer Detlef Schütt begleitet die Tollitäten als Hofmarschall. Ebenso wird es bei den Kleinen sein. Kinderprinz Phil Schürer ist auch Steiger, Kinderprinzessin Leni Fabienne Zenker ist zudem Bergjungmann, und Hauer Giuliano Sarra ist als Hofmarschall an der Seite der beiden.
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Noch eine weitere Vereinstradition bringen die Jecken vom Pütt mit in ihre erste Prinzensession: „Am Samstag, 16. November, wird nicht nur der Hoppediz geweckt, sondern auch der Berggeist – zur selben Zeit und auf derselben Bühne“, freut sich Reinhard Ostermann. Dann also sorgen gleich zwei fiktive Schelmenfiguren für ausgelassene Narretei zum Sessions-Beginn. „Bunter kann Karneval eigentlich nicht sein.“
Das Hoppedizerwachen wird am Samstag, 16. November, in der Aula der Gesamtschule Erle an der Mühlbachstraße gefeiert. Eintritt: 10 Euro. Eine Woche später und an gleicher Stelle, am Samstag, 23. November, findet dann die Proklamation des Prinzenpaares statt. Eintritt: 22 Euro.