Gelsenkirchen-Buer. Das Bergmannsheil Buer soll seinen traditionsreichen Namen verlieren. Zwei Politiker aus dem Gelsenkirchener Norden finden das nicht in Ordnung.
„Das Bergmannsheil Buer bleibt für uns immer das Bergmannsheil Buer“: Mit diesen emotionalen Worten drücken zwei Lokalpolitiker aus dem Gelsenkirchener Norden aus, was sie über die Umbenennung der traditionsreichen Klinik in Buer denken. Wenig: Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD) und Stadtrat Christoph Klug (FDP) halten diese für einen Fehler.
Zum 1. Januar 2025 soll das Krankenhaus seinen Namen ändern. Aus der „Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH“ wird dann die „Knappschaft Kliniken Gelsenkirchen-Buer GmbH“. Der Grund für die Umbenennung: Die Gremien der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn See (DRV KBS) und der Knappschaft-Kliniken beabsichtigen, zukünftig alle medizinischen Leistungen der Knappschaft-Kliniken unter eben dieser Marke zusammenzufassen. Von der Umbenennung sind folglich auch andere Krankenhäuser betroffen – übrigens nicht das Bergmannsheil in Bochum, das einen anderen Träger hat.
„Immerhin Gelsenkirchen-Buer – und nicht nur Gelsenkirchen“
Weil die Stadt Gelsenkirchen mit 27 Prozent an der Gesellschaft beteiligt ist, hat das Thema in den vergangenen Wochen die lokale Politik beschäftigt: zunächst am 26. September den Hauptausschuss, in seiner aktuellen Sitzung am 10. Oktober hat dann der Rat die finale Entscheidung getroffen. Mehrheitlich stimmten die Stadtverordneten für die Umbenennung, lediglich die FDP sowie Jan Specht (AUF) und die Wähler-Initiative NRW (WIN) votierten dagegen, bei Enthaltung der AfD.
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Dominic Schneider stellt sich also mit der Erklärung gegen die Linie seiner Partei – und argumentiert dabei als Bueraner. „Natürlich sind auch wir stolz darauf, Teil von Gelsenkirchen zu sein“, so Schneider. „Aber wir Bueraner sind besonders stolz auf Buer und seine reiche Geschichte. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass sich Andrea Henze dafür eingesetzt hat, dass der Name Buer zumindest erhalten bleibt“ – die Sozialdezernentin hatte dafür gesorgt, dass es im neuen Namen nicht nur „Gelsenkirchen“, sondern „Gelsenkirchen-Buer“ heißt.
„Trotzdem bleibt es schade, denn das Bergmannsheil Buer genießt bundesweit einen sehr guten Ruf“, sagt Christoph Klug. Es gebe sicherlich wichtigere Probleme, aber Identität und Tradition seien ebenfalls von Bedeutung, gerade in einer Stadt wie Gelsenkirchen. „Für uns wird es daher immer das Bergmannsheil Buer bleiben“, so Klug.