Gelsenkirchen. Gelsenkirchens Tierheim soll größer werden. Allerdings nicht so groß wie ursprünglich geplant. Ein Politiker mahnt: Planung überdenken!
Weil das Gelsenkirchener Tierheim chronisch überlastet ist, laufen schon seit längerer Zeit die Planungen für neue Zwinger. Aber das Projekt verzögert sich und voraussichtlich werden weniger Tiere Platz bekommen als ursprünglich geplant. Das zeigte ein Sachstandsbericht der Verwaltung im vergangenen Fachausschuss für Bau und Liegenschaften.
Das Tierheim soll nicht etwa deutlich vergrößert werden, sondern soll vor allem seine alten Kapazitäten erhalten: 2023 musste eine Reihe mit 24 Zwingern abgerissen werden, nachdem die Tierschützer anonym angezeigt wurden und die Reihe ordnungsbehördlich stillgelegt wurde. Für einen entsprechenden Ersatz wurden bereits 407.000 Euro in den Haushalt für 2024 eingeplant. Aber gebaut werden kann nun sicher erst im Jahr 2025.
25 statt 26 Boxen - Tierheim-Neubau wird weniger Platz haben als geplant
„Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des nächsten Jahres den Bauantrag stellen können und weitere Schritte sukzessive erfolgen können“, sagte Oliver Böckler, neuer Leiter der städtischen Planungsabteilung, im Bau-Ausschuss. Zuletzt habe man die Planung anpassen müssen, weil sich bei der Vermessung „Korrekturbedarf“ ergeben habe.
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Erst durch Nachfrage von Ratspolitiker Christoph Klug (FDP) wurde allerdings deutlich, dass die neuen Planungen bedeuten, dass der Neubau weniger Platz für die Tiere haben wird als angedacht. Bislang war die Rede von einer doppelreihigen Hundezwingeranlage mit 26 winterfesten Plätzen. Ergeben habe sich in der Planung jedoch, dass der Platz einer Box für die Unterbringung für Technik benötigt werde, sagte Oliver Böckler von der Stadt. Man werde also nur 25 statt 26 Boxen zur Verfügung stellen.
„Ich würde ganz dringend darum bitten, dass wir darüber nachdenken, das anders zu machen“, betonte Klug. Schließlich werde der Platz für die Tiere dringend benötigt. „Jede Box ist absolut notwendig!“
Stadt Gelsenkirchen: „Haben nicht leichtfertig Raum geopfert“
„Es ist nicht so, dass wir leichtfertig Raum geopfert hätten“, stellte Tino Gäfke, Leiter des Referats Hochbau und Liegenschaften, aus seiner Sicht klar. Zugleich versprach der Referatsleiter noch einmal mit dem Tierheim zu sprechen. „Wenn das Tierheim sagt, dass es so wichtig ist, dass die Technik woanders hingeht, dann steigen wir noch einmal neu in die Planung ein.“ Das allerdings könnte das Projekt noch einmal deutlich verzögern.
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Diskutiert wurde im Ausschuss auch über das renovierungsbedürftige Einfamilienhaus auf dem Tierheim-Gelände, das aufgrund seiner großen, nassen Giebelfassade derzeit nicht benutzt werden kann. Hier wurde aber klar, dass die Sanierung dort derzeit nicht oben auf der Prioritätenliste der Verwaltung steht.