Gelsenkirchen-Buer. Vom 2. bis zum 6. Oktober lockt das Lichtfestival „Goldstücke“ wieder nach Gelsenkirchen-Buer. Dieses Programm wird in diesem Jahr geboten.
Diesen kleinen Seitenhieb auf die Nachbarstadt wollte sich Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin nicht verkneifen. „Anders als in Recklinghausen leuchten hier nicht nur die Fassaden“, sagte Karin Welge bei der Programmvorstellung des Festivals „Goldstücke“. Aber wo sie recht hat, hat sie recht: Während bei der jährlich stattfindenden Aktion „Recklinghausen leuchtet“ lediglich markante Häuser angestrahlt werden, präsentieren die „Goldstücke“ in Buer echte Lichtkunst.
In diesem Jahr ist es wieder so weit: Vom 2. bis zum 6. Oktober laden die „Goldstücke“ nach Buer, zum insgesamt fünften Mal. Bei seiner Premiere hatte das Lichtkunstfestival im Jahr 2019 die Besucherinnen und Besucher in Staunen versetzt, bis 2022 hatten die „Goldstücke“ immer jährlich stattgefunden. 2023 allerdings nicht: Bei der Stadt hatte man sich entschieden, zu einem zweijährigen Turnus überzugehen. Das hat zum einen mit den Kosten zu tun, wie Kulturreferatsleiterin Andrea Lamest erklärte – zum anderen wolle man aber auch die Wertigkeit des Festivals betonen. „Auf diese Weise können wir den Spannungsbogen hochhalten“, sagte Lamest – „und viele der Künstlerinnen und Künstler müssen auch sehr weit im Voraus gebucht werden.“
Diese Spielorte in Gelsenkirchen-Buer sind in diesem Jahr dabei
In diesem Jahr sind es 29 Künstler aus aller Welt, die mit ihren Arbeiten nach Buer kommen: Sie stammen unter anderem aus Argentinien und Ungarn, aus Russland, der Ukraine und Japan – Kunst verbindet eben. Unter dem Motto „Reiz Zeit“ stellen sie ihre Arbeiten an insgesamt zwölf verschiedenen Standorten in der Buerschen Innenstadt aus. Mit dabei sind in diesem Jahr das Rathaus Buer, der Goldbergpark, die Kirche St. Urbanus, das Kunst- und Kulturzentrum werkstatt, die Schauburg und das Kunstmuseum, aber auch der Robinienhof mit dem Gebäude der Sparkasse und der ehemalige Ratskeller im Rathaus. In einem neuen Format, das lokalen Unternehmen erlaubt, zum Spielort zu werden, zeigen das Grafikstudio „Studio Ypsilon“ und das Restaurant „Fidalgo“ ebenfalls je ein Kunstwerk.
Während der ehemalige Ratskeller schon einmal Spielort der „Goldstücke“ war, ist das Rathaus selbst zum ersten Mal mit dabei. Auf die zur Goldbergstraße hin gelegenen Fassade projiziert Francois Schwamborn seine Arbeit „Nervous Swimming“. Dabei verwebt der Künstler Bilder vom Wasser eines Schwimmbades aus der Makro- und Mikroperspektive, und das mehrere Stockwerke hoch.
Der Innenraum von St. Urbanus wird zum Weltraum
Natürlich ist wie in jedem Jahr auch wieder der Goldbergpark dabei – „das ist ja unsere Keimzelle“, sagt Bettina Pelz, die zum zweiten Mal die künstlerische Leitung des Festivals übernommen hat. Hier wird Katharina Berndt ihre Arbeit „Spieglein, Spieglein“ zeigen, in der sie die „Selbstbespiegelung in sozialen Medien“ thematisiert, wie es in der Ausstellungsbeschreibung heißt. Kosmisch geht es in St. Urbanus zu: Marek Radke taucht den Innenraum der Kirche in UV-Licht, eine Vielzahl von fluoreszierenden Kugeln vermitteln den Eindruck, als befände man sich im Weltraum.
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Dass die „Goldstücke“ seit Beginn auch Fläche gerade für junge Künstlerinnen und Künstler bietet, zeigen zwei neue Formate: Das Format „Diplopia“ zeigt acht Architekturprojektionen, die im Wechsel an der rückwärtigen Fassade der Sparkasse zu sehen sind. Sie wurden auf einen internationalen Open Call hin im Frühjahr eingereicht und von einer Jury ausgewählt. Das Format Young Masters wiederum zeigt aktuelle Positionen junger Künstlerinnen und Künstler, die an der Hochschule für Künste Bremen entwickelt wurden: Sie bespielen den ehemaligen Ratskeller im Rathaus. Wie in den Vorjahren werden an zwei Tagen leuchtende Walking Acts die Kunstwerke miteinander verbinden und in Kontakt mit den Besucherinnen und Besuchern treten.
Das ist in diesem Jahr neu bei den „Goldstücken“
Neu in diesem Jahr ist ein Fotowettbewerb. Besucherinnen und Besucher können ab dem 1. Oktober Fotos einreichen, in denen Licht im Mittelpunkt steht – „das Motiv kann, muss aber nicht bei den Goldstücken entstehen“, erläutert Andrea Lamest. Die schönsten Bilder werden während des Festivals auf der Außenwand von St. Urbanus an der Domplatte gezeigt, zu gewinnen gibt es Geldpreise. Hochladen kann man die Bilder unter dieser Adresse: www.gelsenkirchen.de/lichtspiel.
„Die Goldstücke bleiben eine Veranstaltung für die Stadt und den Stadtteil, die Menschen begeistern soll“, freut sich OB Karin Welge schon auf das Event.
Das Festival „Goldstücke“ finden in diesem Jahr von Mittwoch, 2. Oktober bis Sonntag, 6. Oktober, statt. Die meisten Standorte sind jeweils von 20 bis 23 Uhr geöffnet; der Eintritt ist frei. Weitere Infos und das komplette Programm finden sich hier: www.gelsenkirchen.de/goldstuecke.