Gelsenkirchen. Die „Goldstücke“ in Gelsenkirchen Buer sollen noch kostbarer werden. Das hochwertige künstlerische Konzept hat allerdings auch seinen Preis.
Seit 2019 leuchten sie als kulturelles Kleinod alljährlich im Gelsenkirchener Norden: Die Goldstücke sind aus dem Kultur-Kalender Gelsenkirchens kaum noch wegzudenken. In diesem Jahr aber werden die Bueraner und die vielen eigens angereisten Zuschauer auf den strahlenden Kunstgenuss verzichten müssen. Die Goldstücke sollen künftig nur alle zwei Jahre Buer ins rechte Licht rücken: das nächste Mal erst vom 25. bis 29. September 2024.
Nur noch alle zwei Jahre, dafür umso anspruchsvoller
Dass die Goldstücke fortgeführt werden sollten, darüber herrscht unter den Kulturpolitikern auf Nachfrage Einigkeit. Als Argument für den künftigen Zwei-Jahres-Takt führte die Verwaltung zum einen fehlende personelle Ressourcen für eine jährliche Fortführung an. Ein weiterer Grund sei jedoch die Finanzierung des Events, das gerade bei der letzten Ausgabe 2022 „im Profil geschärft“ und gezielt mit einem hochwertigeren Angebot ausgestattet worden sei, wie Referatsleiterin Andrea Lamest betont. Gerade dieses neue künstlerische Konzept schaffe eine positive Abgrenzung zu anderen Lichtevents in Nachbarstädten, zeichne die Goldstücke aus.
Das neue Format aber bedürfe einer längeren, aufwendigeren Vorbereitung. Zudem sei mit dem angekündigten Zuschuss des NRW-Kultusministeriums nicht früh genug zu rechnen, um noch in diesem Jahr das Event durchführen zu können. „Wir wollen die Goldstücke nicht auslaufen lassen, sondern noch mehr zum regional und überregional bedeutsamen Event ausweiten“, betont Lamest.
Sich mit Anspruch abheben von Angeboten in Essen und Recklinghausen
45.000 Euro hatte die Stadt Gelsenkirchen aus dem Kulturetat im vergangenen Jahr zu den „Goldstücken“ beigesteuert. Beim Zwei-Jahres-Rhythmus geht man von einer höheren Summe aus. Auch bei der nächsten Ausgabe im Herbst 2024 soll Bettina Pelz als Kuratorin fungieren. Diese Position hatte sie 2022 erstmals inne. Das Kunstmuseum mit seiner neuen, engagierten Leiterin solle ebenfalls künftig noch enger in die Planung eingebunden werden.
Den Ansatz, den künstlerischen Anspruch zu erhöhen statt sich auf Beleuchtung von Gebäuden zu beschränken, begrüßt Klaus Hermandung (CDU) ebenso wie Taner Ünalgan (SPD) ausdrücklich. Über die künftige Taktung und mehr hoffe man, so Ünalgan, jedoch im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung noch im Details sprechen zu können. 2024 startet auch die Szeniale im Stadtsüden wieder mit großen Programm, allerdings bereits im Sommer.
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Anne Schürmann (FDP) sieht die Aufwertung des Konzeptes und die Zusammenarbeit mit Julia Höner als neue Museumsleiterin als „Glücksfall“. Auch sie begrüßt den neuen, hohen Anspruch. „Natürlich wäre es schön, wenn das jährlich möglich wäre. Aber es ist ja keine Pflichtaufgabe und von daher ist es schwer, so etwas in Gelsenkirchen häufiger zu finanzieren. Für mich persönlich allerdings ist Kultur ein ebenso wichtiger Faktor wie gute Schulen und Kitas.“