Gelsenkirchen. Zum Tag der Zahngesundheit schlagen die AOK und auch Gelsenkirchens Zahnärzte Alarm. Nur jedes zweite Kind in der Stadt nutzt die Vorsorge.

Nur jedes zweite Kind in Gelsenkirchen nutzt die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen. Das ergab eine aktuelle Auswertung der AOK Nord-West anlässlich des Tages der Zahngesundheit am 25. September. Zwar ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die das kostenfreie Angebot nutzen, nach einem extremen Einbruch der Zahlen während der Corona-Pandemie wieder leicht gestiegen, um 15,6 Prozent gegenüber 2022. Dennoch sind es zu wenige, berichtet die Kasse.

Zahlen steigen nach Corona-Einbruch nur leicht an

44,3 Prozent der Gelsenkirchener zwischen sechs und 17 Jahren gingen 2023 regelmäßig - also zweimal im Jahr - zur Vorsorgeuntersuchung. „Unser Ziel ist es, alle Kinder zu erreichen, denn Zahnvorsorge ist bereits vom ersten Zahn an wichtig, um die Basis für die spätere Mundgesundheit zu legen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Der Schwerpunkt des diesjährigen „Tages der Zahngesundheit“ liege daher auf Kleinkindern.

Kinderzähne sind bereits ab dem ersten Zahn anfällig für Karies und Zahnfäule, daher gibt es auch für Kinder unter sechs Jahren die zahnmedizinische Früherkennung. Auch in dem Bereich gab es zuletzt immerhin ein Plus von 12,7 Prozent bei den Untersuchungen.

Zahnputzwoche GE
Ein Zahnputzmännchen wird auch in der Fußgängerzone in Gelsenkirchen unterwegs sein, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. © AK Zahngesundheit | AK Zahngesundheit

Auch Eltern sollten die Phase, in der die ersten Zähne durchbrechen, gut begleiten und das Kind an eine regelmäßige Zahnpflege gewöhnen, raten Experten. Dr. Dagwin Lauer, Sprecher des Gelsenkirchener Zahnarztvereins und Bezirksstellenleiter der Zahnmediziner, würde sich allerdings auch ein stärkeres Engagement im Bereich Zahnhygiene in Einrichtungen wie Kitas und Grundschulen wünschen. „Nach Corona gab es einen starken Einbruch bei der Vorsorge in allen medizinischen Bereichen“, erklärt Lauer. Mit zum Teil dramatischen Folgen. Da gebe es großen Nachholbedarf.

Vom Montag, 23. September, bis zum 27. September läuft in Gelsenkirchen - zum zehnten Mal bereits - eine Zahnputzwoche, organisiert vom Arbeitskreis Zahngesundheit unter Vorsitz von Dr. Dagwin Lauer mit dem Gesundheitsreferat der Stadt. Im Mittelpunkt steht auch diesmal der Zahnputztunnel im Bürgerforum des Hans-Sachs-Hauses. Hier können Kinder und Erwachsene bei Schwarzlicht testen, wie gut ihre Zahnpflege wirklich ist, da hier sonst unsichtbare Plaque-Stellen sichtbar werden. Nach dem Test gibt es auch konkrete Zahnputztipps. Die Zahnputzwoche ist, so Lauer, eine deutschlandweit einmalige Aktion.

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Bis 13 Uhr haben im Zahnputztunnel Kinder aus Kitas und Grundschulen Vortritt, danach haben bis 16 Uhr (Freitag bis 14 Uhr) auch City-Besucher ohne Anmeldung die Chance, ihre Mundhygiene überprüfen zu lassen. Knapp 2000 Kindergarten- und Grundschulkinder haben sich bereits dafür angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 2500 Besuchern zu dem vielfältigen Programm zu Kariesprophylaxe & Co.

Aufgebaut wird der Tunnel erneut von der Friedhofsgärtnerei Seppelfricke, betreut werden die Kinder rund um den Tunnel diesmal von angehenden Erzieherinnen und Erziehern des Berufskollegs Königstraße. Die Eröffnung der Woche übernehmen am Montag um 11 Uhr im Hans-Sachs-Haus, Oberbürgermeisterin Karin Welge und Dr. Dagwin Lauer.

Thema ist in diesem Jahr in Gelsenkirchen gezielt auch die Mundgesundheit zu Beginn des Lebens. „Gerade Schwangere sollten schon auf sich achten, damit ein gesunder Start ins Leben gelingen kann“, mahnen die Experten. Nähere Informationen dazu gibt es zudem im Internet unter zahnaerzte-wl.de/pages/gesunde-mutter-gesundes-kind.