Gelsenkirchen. Die Zahl der Schüler mit dem Förderbedarf Geistige Entwicklung steigt in Gelsenkirchen stark. Für eine Schule gibt es nun eine besondere Lösung.

In die 2020/21 vollständig renovierten Schulräume an der Caubstraße im Schalker Norden ist neues Leben eingekehrt. Die Gebäude hatten in den letzten drei Jahren der Grundschule Kurt-Schumacher-Straße als Außenstelle gedient. Am Original-Standort der Grundschule entstand unterdessen ein Erweiterungsbau, ein Teil der Schülerschaft verblieb auch unterdessen an der Schalker Meile. Der Erweiterungsbau konnte im August dieses Jahres plangemäß in Betrieb gehen. Ein Nachfolger für die Caubstraße war jedoch schnell vor Ort.

Teilstandort wird auch ohne formalen Beschluss schon genutzt

Es ist die Förderschule Hansastraße, die nun mit einem Teil ihrer Schülerschaft und ihres Kollegiums in den Schalker Norden gewechselt ist. Am eigentlichen Gebäude in Bulmke herrschte bereits seit einiger Zeit extreme Raumnot. Die Zahl der Kinder mit Förderbedarf in der Geistigen Entwicklung ist in Gelsenkirchen in den letzten Jahren stark gestiegen, das bekommt auch die Albert-Schweitzer-Förderschule im Stadtnorden seit geraumer Zeit zu spüren. Auch dort ist der Raum extrem knapp.

Am Standort Hansastraße kamen in jüngerer Zeit jedoch noch weitere, gravierende Bauschäden hinzu, die eine Sanierung unumgänglich machen. Der Wegfall dieser Räume hätte ohne die Caubstraße den Unterricht gefährdet. Aus diesem Grund hat die Schule die Räume in Schalke Nord auch bereits zum Schuljahresbeginn bezogen; obwohl bisher der förmliche Beschluss des Rates der Stadt beziehungsweise die entsprechende Empfehlung des Bildungsausschusses noch ausstehen.

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Die Schulaufsicht in Münster war im Vorfeld bereits in die Pläne einbezogen worden und hatte Zustimmung zum ungewöhnlichen Vorgehen signalisiert. Dies ist auch rechtlich nach Schilderungen der Verwaltung eindeutig abgesichert, da ansonsten die Stadt ihrer Pflicht, ausreichend Schulraum zur Verfügung zu stellen, nicht rechtzeitig hätte nachkommen können.

3,6 Kilometer liegen zwischen den beiden Standorten

Geplant ist die Nutzung des Teilstandortes für zunächst fünf Schuljahre. Für die Hansaschule dürfte diese räumlich recht weitgehende Trennung - 3,6 Kilometer liegen zwischen den Standorten - manches logistische Problem mit sich bringen. Eine Alternative stand jedoch angesichts drängender Raumnot an allen Schulen wohl nicht zur Verfügung.

Die formalen Beschlüsse zur Etablierung des Teilstandortes stehen nun für die nächste Sitzung des Bildungsausschuss am Donnerstag, 19. September, und den Rat am 10. Oktober auf der Tagesordnung. Die Bezirksvertretung Mitte hat bereits einmütig zugestimmt.