Gelsenkirchen-Hassel. Gelsenkirchener Kulturhaus verkauft berühmte Bergbau-Zeichnungen von Alfred Schmidt. Familie veräußert auch Bilder von Monika Schmidt und Möbel.

Die letzte Ausstellung im Hasseler Alfred-Schmidt-Haus, sie ist schon einige Jahre her. Kunst hat in dem Kulturhaus an der Bergmannsglückstraße aber nach wie vor eine Heimat. Ein Teil davon sucht jetzt ein neues Zuhause: Am Samstag/Sonntag, 21./22. September, jeweils 15 bis 18 Uhr, stehen dort rund 100 Exponate – künstlerische Arbeiten, Möbel und Einrichtungsgegenstände –zum Verkauf, zum Schnäppchenpreis. Darunter sind nicht nur Werke von Monika Schmidt, sondern auch Zeichnungen ihres 1997 verstorbenem Mannes Alfred, die einst seinen Ruhm als „Leonardo von der Ruhr“ begründeten und zur Auszeichnung „Ehrenbürger des Ruhrgebiets“ beitrugen.

Schon seit Wochen wählen Monika und Tochter Kira Schmidt aus ihrer Sammlung die Arbeiten aus, von denen sie sich trennen können. „Das ist schon schmerzlich. Aber nachdem bei Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück unser Haus beschädigt wurde, mussten wir unsere alte Lagerfläche im Dachgeschoss räumen. In den unteren Etagen reicht der Platz aber nicht aus, die Bilder auf Dauer sicher unterzustellen. So bleibt uns nichts anderes übrig, als eine Reihe zu verkaufen“, erläutert Künstlerin Schmidt.

Bilder der Serie „Three-D“ von Gelsenkirchenerin Monika Schmidt erinnern an dreidimensionale Objekte

Schwer fällt es ihnen etwa, von gerahmten Drucken der berühmten Tusche- und Graphit-Zeichnungen ihres Mannes bzw. Vaters Abschied zu nehmen, die den Arbeitsalltag der Bergleute unter Tage einfingen– teils so realistisch, dass sie fast wie Fotos wirken. Aber auch an vielen eigenen Werken hängt Monika Schmidt. Sie stammen aus verschiedenen Schaffensperioden (von etwa 2010 bis heute) und unterscheiden sich in Stil, Material und Farbgebung.

Alltagsgegenstände mit Bezug zur Ruhrgebietsgeschichte sollen ebenfalls den Besitzer wechseln beim Schnäppchen-Markt von Künstlerin Monika Schmidt und Autorin Kira Schmidt am 21./22. September im Gelsenkirchener Alfred-Schmidt-Haus.
Alltagsgegenstände mit Bezug zur Ruhrgebietsgeschichte sollen ebenfalls den Besitzer wechseln beim Schnäppchen-Markt von Künstlerin Monika Schmidt und Autorin Kira Schmidt am 21./22. September im Gelsenkirchener Alfred-Schmidt-Haus. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Da sind etwa Arbeiten aus der Reihe „Love Letters“, welche als „gemalte Briefe und geschriebene Bilder“ in abstrakter Weise die Facetten von Liebesbeziehungen auf großformatige Leinwände bringen. Mancher Pinselstrich leuchtet dabei nicht nur tagsüber intensiv, sondern aufgrund seiner fluoreszierenden Bestandteile auch im Dunkeln. Da sind aber auch per Rakeltechnik entstandene Werke, bei denen die Farbe mit einem speziellen Gerät über die Leinwand geschoben wird.

Möbel und Alltagsgegenstände mit Ruhrgebiets-Bezug

Angeboten werden darüber hinaus jahrzehntealte Alltagsgegenstände mit Bezügen zur Ruhrgebietsgeschichte: etwa eine hölzerne „Konstatieruhr“, die im Brieftaubensport eingesetzt wurde, um die Ankunftszeit der Vögel beim Wettflug manipulationssicher festzuhalten; oder eine lederne Aktentasche mit dem Aufdruck „Zeche Zollverein“; oder ein ehrfurchtgebietender „Direktorenstuhl“; oder ein Designer-Tisch aus Ahornholz, in dem Bilder unter Glas präsentiert werden können.

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Künstlerische Arbeiten und Objekte werden nur gegen Bargeld verkauft. Die Bilder werden für Preise zwischen 50 und 1000 Euro angeboten. „Es sind viele Schnäppchen für um die 100 Euro dabei“, so Monika Schmidt. Veranstaltungsort ist das Alfred-Schmidt-Haus an der Bergmannsglückstraße 10 (früher 42); die Einfahrt befindet gegenüber der Hausnummer 13.