Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 streicht die Stelle des „Head of Performance“. Doch der betroffene Mitarbeiter will seinen Job behalten.

Die Entlassungswelle einst gelobter Mitarbeiter beim Fußballclub Schalke04 hat bereits viele Beschäftigte erfasst. So hatte sich der Verein unter anderem von früheren Kultkickern wie Gerald Asamoah oder Mike Büskens getrennt. Doch die Verschlankungskur erfasste auch Trainer und Physiotherapeuten. Ihre Klagen gegen die Kündigungen laufen derzeit vor dem Arbeitsgericht.

Jetzt streitet erneut ein führender Mitarbeiter gegen die vorzeitige Beendigung seines Beschäftigungsverhältnisses. Der Verein hat dem erfahrenen Diplom Sportwissenschaftler Jörn Menger zum 31. Dezember 2024 betriebsbedingt gekündigt. Bei einem ersten Gütetermin vor dem Arbeitsgericht konnten sich jetzt die Parteien nicht einigen.

Der 46-Jährige war vom Verein als „Head of Performance“ angestellt. Das heißt: Er hatte unter anderem die Fitness der Spieler, deren Athletik im Auge zu behalten wie auch die Belastungssteuerung zu koordinieren. Seine Aufgabe, so meinte der Rechtsvertreter des Vereins vor Gericht, sei weggefallen. Die Stelle gebe es nicht mehr. Schalke habe den Bereich extern vergeben. Die Bezahlung eines eigenen Fachmanns könne sich Schalke nicht mehr leisten. Es gebe keine Garantie dafür, dass Schalke schon bald wieder in der 1. Bundesliga spielen und dann das Gehalt eventuell aufbringen könne.

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Für den Anwalt des 46-Jährigen ist es nicht nachvollziehbar, dass die Tätigkeit seines Mandanten einfach aus dem Organigramm gestrichen worden sei. Grundsätzlich habe er Anspruch darauf, dass an seinem Vertrag festgehalten werde. Seit drei Jahren ist der Bochumer, der vorher in gleicher Funktion zehn Jahre beim VfL Bochum gearbeitet hat, in Schalke beschäftigt. Vor seinem Karrieresprung zum Head of Performance im letzten Jahr war der 46-Jährige zwei Jahre als Athletiktrainer angestellt.

Als seine Beförderung im Juni 2023 erfolgte, vergaß der damalige Direktor André Hechelmann bei der Vorstellung nicht zu betonen, welch exzellenter Fachmann für den Verein gewonnen werden konnte.

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Von einer Einigung sind die Parteien weit entfernt. Schalke ist offensichtlich nur bereit, drei weitere Gehälter über den Kündigungszeitpunkt hinaus zu zahlen. Jörn Menger will seinen Arbeitsplatz zurück. Die Parteien haben jetzt Gelegenheit, ihre Vorstellungen dem Gericht mitzuteilen. Kommt es zu keiner Einigung, wird das Gericht beim Kammertermin am 19. November eine Entscheidung verkünden. Dagegen können dann beide streitenden Parteien Berufung vor dem Landesarbeitsgericht in Hamm einlegen.