Gelsenkirchen-Buer. Nachdem ein Gebäude in Gelsenkirchen-Buer wegen Einsturzgefahr sofort geschlossen werden musste, steht ein Gastronom jetzt vor dem Nichts.
Es war am Dienstag dieser Woche, als das Leben von Orhan Yildiz von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt wurde. Yildiz ist Inhaber des Restaurants Sabe Mente in Gelsenkirchen-Buer, doch seit Dienstag darf er sein Restaurant nicht mehr betreten. Das Sabe Mente befindet sich nämlich im Erdgeschoss des ehemaligen Reichsbankgebäudes an der Goldbergstraße – und dort darf seit Dienstag niemand mehr hinein.
Wie berichtet, hat die Stadt Gelsenkirchen ein Betretungsverbot für das Gebäude erlassen, nachdem ein Statiker festgestellt hatte, dass die markante Giebelwand zur Urnenfeldstraße hin vom Einsturz bedroht ist. Auch die Urnenfeldstraße ist seitdem zwischen der Goldbergstraße und der Tossestraße gesperrt. In den Obergeschossen des Gebäudes aus den 1920er-Jahren befinden sich Büros, dort sitzt zum einen die IGA-Stabsstelle der Stadt, zum anderen das Ingenieurbüro Dr. Pecher.
Gelsenkirchener Gastronom musste allen Mitarbeitern kündigen
Doch während die Sperrung des Gebäudes für die Büromitarbeiter lediglich bedeutet, dass sie vorerst aus dem Homeoffice arbeiten müssen, bedeutet sie für Orhan Yildiz eine Katastrophe – und nicht nur für ihn. „Ich musste vorerst allen meinen Mitarbeitern kündigen“, sagt er, „und ich habe keine Ahnung, wie es mit mir und meinem Restaurant weitergeht.“
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Vor nicht einmal einem Jahr hatte Yildiz das ehemalige „Manyos“ übernommen und unter neuem Namen wiedereröffnet. Jetzt steht er vor einer ungewissen Zukunft – und ärgert sich auch darüber, dass er von der Schließung des Hauses erst von seinem Nachbarn erfahren habe. „Der hat mich am Dienstag angerufen und es mir berichtet“, sagt Yildiz. Er habe dann nur noch Zeit gehabt, das Nötigste aus dem Restaurant zu holen und das Licht auszumachen. „Seitdem darf ich nicht mehr hinein – das ist schlimmer als zu Corona-Zeiten.“
Das sagt die Hausverwalterin
Das Haus gehört einer Erbengemeinschaft, Petra Schneidermann nimmt als Verwalterin deren Aufgaben wahr. Sie berichtet, dass sie wegen eines Wasserschadens im Dachgeschoss auf Risse in der Wand gestoßen sei – ein Statiker habe die Risse dann untersucht und die Einsturzgefahr diagnostiziert. „Wir waren wie vor den Kopf gestoßen“, sagt sie. Eine Prognose darüber, wie lange das Haus gesperrt bleibt, mag sie nicht abgeben. „Absolut oberste Priorität hat natürlich, dass die Mieter, vor allem das Restaurant, das Gebäude so schnell wie möglich wieder nutzen können“, sagt Petra Schneidermann. Daran werde jetzt auf Hochtouren gearbeitet.