Gelsenkirchen-Buer. Kauf-Interesse an Markthalle in Gelsenkirchen-Buer ist groß, eine Zwangsversteigerung aber noch nicht vom Tisch. Feinkost-Bereich im Gespräch.
Anfang Juli war es, als die Nachricht (nicht nur) in Buer für ordentlich Wirbel sorgte: Die Betreibergesellschaft der Markthalle im Herzen der City ist überschuldet und zahlungsunfähig. Wie sich herausstellte, läuft seit Juni ein Insolvenzverfahren gegen die Intecta-Bauprojektentwicklungs GmbH von Geschäftsführer Thomas Bernau, mit dem Ziel, das Grundstück samt Gebäude zu verkaufen. Nun wird klar: Der einstige Gastro- und Shopping-Tempel, früher ein Publikumsmagnet, ist durchaus begehrt.
Obwohl das Gebäude seit einigen Jahren leer steht und eine Baustelle mit großem Investitionsbedarf ist: Es gibt offenbar gleich mehrere Interessierte für das Objekt, bestätigt Insolvenzverwalter Markus Birkmann von der BBL Rechtsanwaltsgesellschaft mbH auf Nachfrage der Redaktion. Einige hätten die Markthalle bereits besichtigt, weitere Ortstermine stünden noch bevor.
Zwangsversteigerung für die Markthalle Gelsenkirchen-Buer ist noch nicht vom Tisch
„Es bleibt dabei, dass wir versuchen, das Grundstück im Zuge einer freihändigen Veräußerung zu verkaufen“, bekräftigt er die Anfang Juli bekanntgegebene Marschroute. Dieses Verfahren ermöglicht der Gläubigerin, die Fläche samt Markthalle zu einem ortsüblichen Preis zu verkaufen, anstatt den Preis über eine (Zwangs-)Versteigerung zu ermitteln.
Vom Tisch ist eine Zwangsversteigerung deshalb aber noch nicht. „Das Verfahren für eine Zwangsversteigerung ist beantragt und läuft parallel für den Fall, dass bei der freihändigen Veräußerung nur Kaufangebote mit einem Preis abgegeben werden, der uns zu niedrig erscheint“, so Birkmann weiter.
Sorge bei vielen Gelsenkirchenern, dass bei Zwangsversteigerung eine Schrottimmobilie droht
Wie berichtet, ist die Sorge in Buer groß, dass dann womöglich ein Investor ohne überzeugendes Nutzungskonzept und ohne ausreichenden finanziellen Hintergrund den Zuschlag bekommen könnte. Der Fall des einst „gelben Hauses“ an der Schalker Meile wird da als abschreckendes Beispiel angeführt.
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Der Insolvenzverwalter äußert sich jedoch auf Nachfrage vorsichtig optimistisch: „Die bisherigen Kaufangebote sind recht vielversprechend. Wir sind guter Dinge, das Grundstück freihändig veräußert zu bekommen.“
Feinkost-Abteilung mit Gastro-Zone ist für Markthalle Buer im Gespräch
Wann dies der Fall sein könnte, dazu mochte sich Birkmann nicht positionieren. „Wir haben ja noch nicht einmal mit den Verkaufsverhandlungen begonnen. Dass es noch in 2024 zu einem Abschluss kommt, ist schon ein ambitioniertes Ziel, zumal womöglich noch eine Gläubigerversammlung abgehalten werden muss.“
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Unterdessen hat die Redaktion erfahren, dass ein Lebensmittel-Konzern als Ankermieter Interesse an der Erdgeschoss-Fläche der Markthalle zeigt. Wie es heißt, möchte das Unternehmen dort einen Feinkost-Bereich mit Gastro-Zone einrichten. Insolvenzverwalter Birkmann wollte dies nicht kommentieren. „Es ist Sache des Käufers, derartige Konzepte umzusetzen. Sie müssen auch baurechtlich passen.“