Gelsenkirchen. In einem Ranking der beliebtesten Freibäder Deutschlands schneidet ein Gelsenkirchener Bad besonders schlecht ab. Was dahinter steckt.

Wie gut sind Deutschlands Freibäder? Dieser Frage ist das Vergleichsportal Testberichte.de nachgegangen und hat laut eigener Aussage mehr als 800.000 Online-Bewertungen zu mehr als 1700 Freibädern ausgewertet. Beim „Freibad-Ranking 2024“ schneiden die Gelsenkirchener Freibäder allerdings eher schlecht ab.

Von insgesamt 1739 ausgewerteten Bädern belegt das Sportparadies in Erle mit einer Durchschnittsbewertung von 3,8 von 5 Sternen Platz 1701, das Freibad Nienhausen in Feldmark mit 4,1 Sternen Platz 1481 und das Jahnbad in Heßler mit 4,2 Sternen immerhin Platz 1445.

Grundlage der Auswertung sind Google-Rezensionen zu öffentlich zugänglichen Freibädern in Deutschland mit mindestens 100 Bewertungen, die in der Sommersaison 2024 geöffnet haben. Bei gleichem Bewertungsschnitt wurde nach der Anzahl der Bewertungen gewichtet – je mehr, desto besser. Wenn auch die Bewertungsanzahl gleich war, sind beide Schwimmbäder auf demselben Rang gelandet, heißt es auf Testberichte.de

Beliebtestes und unbeliebtestes Freibad Deutschlands

Das Freibad Uchte in Niedersachsen ist Deutschlands bestbewertetes Freibad. Es erreicht 4,8 (von möglichen 5,0), vor allem dank des „top Bademeisters“, des großen Angebots für Kinder inklusive Nichtschwimmerbecken, Spielplatz und Fußballplatz und nicht zuletzt wegen seiner zahlreichen und bequemen Liegen. Besonders geschätzt werden auch das Kioskangebot, die Öffnungszeiten ab frühmorgens und der Beachvolleyballplatz.

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Auf dem letzten Platz liegt das Monte Mare in Rheinbach nahe Bonn mit durchschnittlich nur 3,3 Bewertungssternen. Viele kritisieren die Außenanlage, die getrennt von dem angeschlossenen gleichnamigen Erlebnisbad besucht werden kann, als schmutzig und ungepflegt. Die eingeschränkten Öffnungszeiten führten dazu, dass das Freibad bei schönem Wetter öfter geschlossen sei. 

Gelsenkirchen: Freibad-Betreiber ziehen durchwachsene Bilanz

Dass die Gelsenkirchener Bäder in diesem Sommer nicht besonders viele Gäste begrüßen durften, liegt neben ihrer vermeintlich mäßigen Beliebtheit, aber vor allem am wechselhaften Wetter der vergangenen Wochen. Im Gesundheitspark Nienhausen wurden im Juni nur 3.411 Badegäste gezählt. Im Vergleich: Im Vorjahr waren es 9.735. Die Besucherzahlen für Juli unterscheiden sich dagegen für 2023 und 2024 kaum. Auch das Jahnbad und das Sportparadies hatten bis Ende Juli deutlich wenige Badegäste gezählt als im Vorjahresvergleich. Bis zu den Sommerferien hatte das Sportparadies allerdings auch nur an Freitagen ab 14.30 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen für die Öffentlichkeit geöffnet.

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Immerhin: Großen Ärger mit gewaltbereiten und störenden Badegästen verzeichneten die Gelsenkirchener Freibäder bisher in diesem Jahr nach eigener Aussage nicht. Machohaftes Gebaren, Respektlosigkeiten, Übergriffe, Diebstähle, Tumulte und Schlägereien hatten in den vergangenen Jahren immer wieder dazu geführt, dass an manchen Tagen allein im Sportparadies 30 Personen einen Verweis erhalten hatten. Die Null-Toleranz-Politik der seither eingesetzten Sicherheitskräfte im Bad scheint zu funktionieren.

Ganz ohne Zwischenfälle verläuft es in den Freibädern aber auch in diesem Jahr nicht. So meldete die Polizei, dass am Montagabend zwei Mitarbeiter des Sportparadieses im Alter von 20 und 25 Jahren leicht verletzt wurden. Der 20-Jährige habe zunächst eine Gruppe von etwa 20 Personen zur Ruhe ermahnt. Daraufhin sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen. Drei unbekannte Personen aus der Gruppe hätten dann auf den Angestellten eingeschlagen. Eine Person habe den 20-Jährigen zudem mit einem Schuh geschlagen.

Der 25-jährige Mitarbeiter des Freizeitbads habe seinem Kollegen zur Hilfe eilen wollen. Dieser sei dann ebenso von den unbekannten Personen geschlagen worden. Anschließend sei die Personengruppe geflüchtet und die Polizei verständigt worden. Die Polizei sucht nun Zeugen, machte aber keine näherer Angaben zu den Angreifern.