Gelsenkirchen. Die Betreiber von Gelsenkirchens Freibädern ziehen eine Zwischenbilanz zu den Besucherzahlen. Gab es besondere Vorfälle oder neue Maßnahmen?

Ein Mix aus Regen und Sonnenschein: Bisher war der Sommer geprägt von Wechselhaftigkeit und großen Temperaturgegensätzen. Das schlägt sich auch in den Freibadzahlen in Gelsenkirchen nieder. Die Betreiber der örtlichen Freibäder ziehen nun ein erstes Fazit zur laufenden Saison. In den letzten Jahren kam es vereinzelt auch zu Vorfällen mit aggressiven Besuchern. Wie sieht es in diesem Jahr aus und wie steht es um die Sicherheitsmaßnahmen?

Im Gesundheitspark Nienhausen an der Feldmarkstraße wurden im Juni 2024 nur 3.411 Badegäste gezählt. Im Vergleich: Im Vorjahr waren es 9.735. Die Besucherzahlen für Juli unterscheiden sich dagegen für 2023 und 2024 kaum. Was sicherlich zu dem Anstieg im Juli beigetragen hat: Am 8. Juli haben die Sommerferien in NRW angefangen.

Gelsenkirchen: „Wir sind trotzdem zufrieden mit der aktuellen Saison“

Das Jahnbad in Hessler hat seit Samstag, 25. Mai, seine Türen für Besucher geöffnet. Seitdem haben 4.626 Badegäste das Freibad besucht (Stand 26. Juli). Die Zahlen aus dem Vorjahr zu diesem Zeitpunkt sind mit 6.353 Badegästen deutlich höher. Auch das Sport-Paradies verzeichnete einen Rückgang: Seit dem Start der Freibadsaison wurden 20.157 Besucher gezählt, im Vorjahr waren es 31.165 zu diesem Zeitpunkt – also auch etwa ein Drittel mehr. Bis zu den Sommerferien hatte das Sport-Paradies auch nur an Freitagen ab 14.30 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen für die Öffentlichkeit geöffnet. „Mit dem Beginn der Sommerferien sind die Zahlen deutlich gestiegen“, sagt Christoph Enders von den Stadtwerken.

„Wir sind mit den bisherigen Besucherzahlen dennoch zufrieden, denn wenn wir eins nicht beeinflussen können in der Freibadsaison, dann ist es das Wetter“, sagt der Stadtwerkesprecher. „Wir hoffen, dass sich das gute Wetter jetzt etwas stabilisiert.“

Gab es in diesem Jahr besondere Zwischenfälle? So kontrollieren die Freibäder

In der Vergangenheit kam es in Freibädern auch öfter zu Tumulten und Schlägereien. Auch in Gelsenkirchen sind Freibäder Orte dieser Vorfälle geworden. Wie sieht es in diesem Jahr aus? „Die Saison ist relativ ruhig“, sagt Andrea Maikemper vom Freibad Nienhausen. „Natürlich ist es an heißen Tagen besonders voll, aber wir können keine besonderen Vorkommnisse melden.“ Von einer Ausweiskontrolle, wie es zum Beispiel in Essener Freibädern der Fall ist, sehen die Betreiber auch weiterhin ab. Man halte nach wie vor am Einsatz eines Security-Dienstes fest. Dieser sei mit Funkgeräten ausgestattet und ständig auf Patrouille im Bad, sodass man im Falle eines Falles schnell eingreifen könne.

Ähnlich sieht es im Sport-Paradies und im Jahnbad aus. „Es gibt immer mal wieder Hausverbote, aber bis jetzt zum Glück keine besonderen Vorfälle“, sagt Janin Meyer-Simon, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei den Stadtwerken. Das Sport-Paradies war in den vergangenen Jahren mehrfach zum Tatort geworden war. So wurde etwa im Juni 2022 ein 25-jähriger Mann von einer Gruppe Männer angegriffen und verletzt, nachdem er die Unbekannten darauf hingewiesen hatte, dass es nicht in Ordnung sei, sich in der Schlange zum Sprungturm vorzudrängeln. Noch heftiger ging es 2019 dort in Erle zu, als ein 23-Jähriger von seinem 21-jährigen Kontrahenten nach einem Streit mit einem Messer schwer verletzt wurde.

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Wie in den Vorjahren setze man auf einen Sicherheitsdienst, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten und im Notfall schnell eingreifen zu können. Im Sport-Paradies kommen zusätzlich noch Kameras zum Einsatz. Diese überwachen nur speziell gekennzeichnete Bereiche wie den Eingangsbereich und den Parkplatz, während in sensiblen Bereichen wie den Umkleideräumen die Privatsphäre der Besucher gewahrt bleibt. Eine Ausweispflicht gibt es im Sport-Paradies und im Jahnbad weiterhin nicht, erklärte Christoph Enders.