Gelsenkirchen. Kurz vor dem EM-Finale zieht die Polizei eine positive Bilanz. Das sind die wichtigsten Zahlen für Gelsenkirchen aus dem Polizeibericht.

„Mehrere Hunderttausend Fans - aber nur 200 Strafanzeigen“: Mit dieser Überschrift zieht die Polizei Gelsenkirchen eine positive Bilanz der Fußball-EM in der Stadt. Insgesamt vier EM-Spiele gab es in der heimischen Arena. Eine Begegnung wird am stärksten in Erinnerung bleiben.

„Insgesamt betrachtet gab es nur wenige Vorkommnisse, bei denen die Beamten eingreifen mussten, um die Sicherheit zu gewährleisten“, sagte am Freitagabend Gelsenkirchens Polizeipräsident Tim Frommeyer in einer Mitteilung. Aus Sicht der Polizei habe es überwiegend „stimmungsvolle Fan-Feste mit überwiegend friedlichen Gästen“ in der Stadt gegeben, „bei denen die Polizei nur selten eingreifen musste.“

Fußball EM 2024 in Gelsenkirchen: Polizei zählte 26 Platzverweise

So bilanziert die Polizei insgesamt 200 Strafanzeigen bei vier Begegnungen, die in Gelsenkirchen ausgetragen wurden. 26 Platzverweise seien in den Fan-Zonen und bei den Public Viewings im Nordsternpark oder rund um die Arena ausgesprochen worden. 14 Personen seien vorübergehend von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Bei den Strafanzeigen drehte es sich unter anderem um den Verdacht der Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung, Drogenkonsum oder unerlaubtes Zünden von Sprengkörpern. Es seien in diesem Zusammenhang auch 13 Ordnungswidrigkeiten angezeigt worden, weil Pyrotechnik gezündet worden war. Zudem seien insgesamt fünf Personen bei Einsätzen verletzt worden, darunter ein Polizeibeamter.

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In der Spitze sei die Polizei in Gelsenkirchen mit mehr als 1000 Kräften im Einsatz gewesen, teilte der Polizeipräsident mit. „Wir waren dort, wo wir gebraucht wurden und haben geholfen, wo wir konnten“, sagte Peter Both, als Leitender Polizeidirektor verantwortlich für den EM-Einsatz. Dessen Konzept war gut zwei Jahre lang vorbereitet worden, berichtete die Polizei. „Unser Konzept ist voll aufgegangen“, befand Both: „Die insgesamt friedliche Stimmung hat gezeigt, dass man auch zusammen feiern kann, ohne gewalttätig zu sein.“

Fußball EM 2024 in Gelsenkirchen: Polizeichef lobt das Auftreten der Polizei

Gewalt gab es allerdings auch - als am 16. Juni am Tag des Vorrunden-Spiels in Gruppe C zwischen Serbien und England rund 100 Männer in der Gelsenkirchener Altstadt vor einem Steakhaus aufeinander einprügelten. Sechs Serben und einen Briten nahm die Polizei vorübergehend fest. Ein Engländer sei leicht verletzt worden. Unter den Gästen des Steakhauses war nach WAZ-Informationen auch der Sohn des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić.

Ausschreitungen in Gelsenkirchen zwischen serbischen und englischen Fans

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    Laut der Stadt Gelsenkirchen hätten insgesamt 370.000 EM-Gäste die Stadt an 17 Tagen besucht. Die Stadt habe gezeigt, „dass sie Fußball kann“ befand Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Hinter uns liegen in Teilen sehr herausfordernde Tage, Wochen und Monate“, bilanzierte Polizeipräsident Tim Frommeyer. Man habe „mit den verschiedenen Partner der Sicherheitsbehörden, der Stadt und der UEFA vertrauensvoll und konstruktiv zusammengearbeitet“, lobte der Polizeipräsident: „Ich bin stolz auf die Kolleginnen und Kollegen der Polizei.“

    Polizei in NRW bilanziert knapp 700 Straftaten mit EM-Bezug

    An den vier EM-Spielorten in NRW zählte die Polizei übrigens insgesamt 683 Straftaten mit Bezug zur Europameisterschaft. Das EM-Finale ist am Sonntag, 14. Juli, in Berlin.

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    (dae)