Gelsenkirchen. Nach einer neuen Erhebung des Statistischen Bundesamtes sind die Wohnungen in Gelsenkirchen am kleinsten. Und es gibt weitere auffällige Zahlen.
Gelsenkirchen belegt bei einer Statistik mal wieder einen der hintersten Plätze. In der Emscherstadt müssen die Menschen im Durchschnitt mit weniger Quadratmetern auskommen als in allen anderen Städten in Nordrhein-Westfalen. Das zeigen Daten von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) als Statistisches Landesamt zum Stichtag 15. Mai 2022. Während die durchschnittliche Wohnungsgröße auf knapp 92,7 Quadratmeter in NRW gestiegen ist, liegt sie in Gelsenkirchen bei 76,6 Quadratmetern.
Die geringste durchschnittliche Wohnfläche gibt es laut den Statistikern allgemein in den Großstädten des Ruhrgebiets und der Rheinschiene. So liegen Düsseldorf, Duisburg und Köln nur knapp vor Gelsenkirchen mit durchschnittlich 76,7 Quadratmetern. Die Wohnungen in den Ballungszentren sind erwartungsgemäß eher kleiner als in ländlicheren Regionen wie dem Münsterland oder der Eifel.
Einfamilienhäuser in Gelsenkirchen: Auch hier folgt die Stadt nicht dem NRW-Trend
Bei der Mehrzahl der Wohngebäude in NRW handelt es sich 2022 um Einfamilienhäuser (63,3 Prozent). Gelsenkirchen liegt mit 43,4 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt. Wohngebäude mit zwei Wohnungen waren NRW-weit eher weniger verbreitet (14,4 Prozent), hier liegt Gelsenkirchen mit 10 Prozent nur knapp darunter.
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Im Ruhrgebiet waren Mehrfamilienhäuser mit drei bis sechs Wohnungen überproportional oft vertreten. Insbesondere Gelsenkirchen (32,4 Prozent), Essen (30,8 Prozent) und Herne (30,4 Prozent) lagen hier über dem Landesdurchschnitt von 15,9 Prozent. Große Wohngebäude mit sieben bis zwölf Wohnungen gab es am häufigsten in Düsseldorf (21,5 Prozent), Gelsenkirchen liegt bei 12,6 Prozent. Wohngebäude mit 13 und mehr Wohnungen gibt es in NRW sehr wenige. Spitzenreiter ist hier Düsseldorf (6 Prozent), der Wert für Gelsenkirchen ist mit 1,6 Prozent deutlich niedriger.
Auffällig: Mehr Leerstand als im NRW-Durchschnitt
Die Daten zeigen auch: 2022 stehen in Gelsenkirchen viele Wohnungen leer. Der marktaktive Leerstand – also leerstehende Wohnungen, die dem Markt unmittelbar oder innerhalb von drei Monaten zur Verfügung stehen – lag im Mai 2022 im Landesdurchschnitt bei 1,4 Prozent. In Gelsenkirchen war der Wert mehr als doppelt so hoch (2,9 Prozent).
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Es gab in Gelsenkirchen Ende 2022 insgesamt 140.030 Wohnungen. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist das ein Plus von zwei Prozent. Viele davon sind Vier-Raum-Wohnungen (45.303). Deutlich angestiegen ist die Zahl der Einraumwohnungen seit 2010 - und zwar um acht Prozent auf 2.519 (Stand: 31. Dezember 2022).