Gelsenkirchen. Beim ersten Spiel gab es „Verkehrs-Chaos“, jetzt war alles anders: So lief die Rückreise der englischen Fußball-Fans nach dem EM-Achtelfinale.

Nach dem ersten EM-Spiel in Gelsenkirchen beklagten die englischen Fans ultralange Wartezeiten, um per Straßenbahn in Richtung Hauptbahnhof gefahren zu werden. Von „chaotischen Zuständen“ war nachher in Fanforen die Rede. Entsprechend viel Zorn und Häme wurde über die ÖPNV-Organisatoren gekübelt. Die Negativ-Schlagzeilen verbreiteten sich um die halbe Welt.

Doch das lief diesmal erfreulicherweise völlig anders: Es gab durchweg Lob und Anerkennung! Denn die Abreise, sie funktionierte tadellos. Zu den 45 Straßenbahnen, die laut Bogestra-Pressesprecher Christoph Kollmann am Sonntagabend im Einsatz waren, gesellten sich noch rund 70 Busse. „Sie waren die optimale Entlastung für unsere Straßenbahnen, die wie immer das Rückgrat bei der Beförderung der Fans bildeten“, bilanzierte Kollmann am Montag.

Nach dem Serbien-Spiel waren englische Fans über die Gleise gelaufen

Ein wichtiges Element, dass alles problemlos lief, war die verstärkte Präsenz von Polizisten und Ordnungskräften entlang der Kurt-Schumacher-Straße. Sie verhinderten, dass zu Fuß abwandernde England-Fans dort über die Straßenbahn-Gleise laufen konnten. Genau das war beim Serbien-Spiel der Engländer wohl gleich mehrfach geschehen, so dass die Straßenbahnen von der Haltestelle „Veltins-Arena“ nicht abfahren konnten und es deshalb zum massiven Rückstau und den extrem langen Wartezeiten kam.

Rund 70 Shuttlebusse der Bogestra sorgten bei der An- und Abreise der Fußball-Fans für eine Entlastung der 45 eingesetzten Straßenbahnen.
Rund 70 Shuttlebusse der Bogestra sorgten bei der An- und Abreise der Fußball-Fans für eine Entlastung der 45 eingesetzten Straßenbahnen. © Bogestra

Steve (48) war bei beiden Partien vor Ort. „Beim Serbien-Spiel haben wir allein eine Stunde vom Stadion bis zur Haltestelle benötigt. Heute waren es keine fünf Minuten. Die beiden Abende kann man nicht miteinander vergleichen“, sagte er. Und lief zufrieden die Stufen hinunter zur nächsten Bahn der Linie 302, die gerade einfuhr.

Diesmal fungierten die Haltestellen am Musiktehater als Abfahrtpunkte

Auch der englische Fanclub-Verband zog diesmal ein durchweg positives Fazit. Bei einer Umfrage unter Mitgliedern über den Nachrichtendienst „X“ (ehemals Twitter) gab es ebenfalls ausschließlich Lob und Kommentare wie „Keine Probleme! Wir sind sogar schon zurück im Hotel!“

Polizisten und Ordnungskräfte kontrollierten diesmal verstärkt, dass nach Spielschluss keine Fans über die Straßenbahngleise der Kurt-Schumacher-STraße liefen.
Polizisten und Ordnungskräfte kontrollierten diesmal verstärkt, dass nach Spielschluss keine Fans über die Straßenbahngleise der Kurt-Schumacher-STraße liefen.

Bogestra-Sprecher Kollmann erläuterte, dass es von Vorteil gewesen sei, dass diesmal nicht die Trabrennbahn, sondern der Heinrich-König-Platz zum zentralen Treffpunkt für die englischen Fans vor dem Spiel auserkoren wurde. Dadurch konnten die Haltestellen am Musiktheater zum zentralen Abfahrtpunkt zum Spiel genutzt werden – sei es zum Public Viewing oder zum Stadion.

Wegen all dieser Maßnahmen liefen An- und Abreise nahezu perfekt. „Wir blicken mit großer Zufriedenheit auf den Sonntag zurück“, bilanzierte Kollmann. Und bedankte sich bei den Hunderten Mitarbeitenden der Bogestra, die diesen tollen EM-Abschluss für den Spielort Gelsenkirchen mit ermöglicht hatten.

Mehr über die Abreise der englischen Fans lesen Sie hier: Hitzige Szenen: Engländer wollen zwingend zurück ins Stadion.