Gelsenkirchen-Beckhausen. Ein Gelsenkirchener Haltepunkt stellt Bahnreisende seit langer Zeit vor eine große Herausforderung. Doch ein Ende dieses Zustandes ist absehbar.

Wer am Haltepunkt Buer-Süd in Gelsenkirchen-Beckhausen in eine Bahn steigen will, der sollte einigermaßen gut in Form und gelenkig sein. Denn ein sehr großer Schritt ist notwendig, um die Distanz vom Bahnsteig zum Zug zu überbrücken. Die beträgt genau 38 Zentimeter: Für viele vor allem ältere Bahnreisende ist das eine echte Herausforderung. Doch damit soll es bald ein Ende haben.

Das Problem besteht seit vielen Jahren – genau gesagt seitdem die Deutsche Bahn die Strecke zwischen Dorsten und Dortmund betreibt, die als Linie RB 43 im Fahrplan steht. Zuvor war dort die Nordwestbahn unterwegs: Die Wagen dieses privaten Unternehmens hatten Stufen, die man bei niedrigen Bahnsteigen wie am Haltepunkt Buer-Süd ausfahren konnte. Der Bahnsteig in Beckhausen liegt nämlich ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die Schienen – anders als bei anderen Bahnsteigen, die baulich so erhöht sind, dass sie sich dem Einstieg in den Wagen anpassen. Die Wagen der Deutschen Bahn haben keine Spezialstufen, sodass der Einstieg schnell zur Kletterei wird.

Bis wann der Gelsenkirchener Haltepunkt fertig sein soll

Unter anderem Lokalpolitiker von der SPD hatten bereits mehrfach auf diesen Umstand hingewiesen. Udo Gerlach, Mitglied der Bezirksvertretung West, hatte sich über die Bahn geärgert: „Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, werden hier von der Benutzung dieses Haltepunktes ausgeschlossen“, findet er.

Auch interessant

Damit soll es allerdings in absehbarer Zeit vorbei sein. „Im Sommer beginnt die DB mit der Modernisierung des Bahnhofs Gelsenkirchen-Buer Süd“, teilte ein Bahnsprecher auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Der Bahnsteig werde auf 76 Zentimeter erhöht, um einen stufenfreien Einstieg in die Züge zu ermöglichen. „Darüber hinaus erneuern die Baufachleute Sitzbänke, Vitrinen und Abfallbehälter“, zählte der Sprecher weiter auf. Die Beleuchtung werde auf stromsparende LED-Technik umgerüstet.

Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder abonnieren Sie uns kostenlos auf Whatsapp und besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.

Während die Bahn beim Zeitpunkt des Baustarts eher vage blieb („im Sommer“) konnte der Sprecher allerdings eine relativ konkrete Aussage zum Ende der Arbeiten machen. „Die DB geht davon aus, dass die Modernisierung Ende Oktober 2024 abgeschlossen sein wird“, so der Unternehmensvertreter. Die Kosten für den Umbau belaufen sich nach Angaben der Bahn auf rund 1,2 Millionen Euro.